Im Bad Rodacher Kurpark blüht es jetzt wild

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Mitten im Kurpark hat die Stadt Bad Rodach eine 2500 Quadratmeter große Blühwiese angelegt und so einen Beitrag zur Artenvielfalt geleistet. Bürger können das Projekt durch Übernahme von Patenschaften unterstützen. Foto: Martin Rebhan
Mitten im Kurpark hat die Stadt Bad Rodach eine 2500 Quadratmeter große Blühwiese angelegt und so einen Beitrag zur Artenvielfalt geleistet. Bürger können das Projekt durch Übernahme von Patenschaften unterstützen. Foto: Martin Rebhan

Als Christian Siebinger aus Meeder im vergangenen Jahr die Idee hatte, landwirtschaftliche Ackerflächen in Blühwiesen umzuwandeln und diese dann an Naturliebhaber zu verpachten, fand diese auch bei de...

Als Christian Siebinger aus Meeder im vergangenen Jahr die Idee hatte, landwirtschaftliche Ackerflächen in Blühwiesen umzuwandeln und diese dann an Naturliebhaber zu verpachten, fand diese auch bei der Bad Rodacher CSU-Stadtratsfraktion Gefallen. Flugs brachte man im Februar 2019 einen Antrag in den Stadtrat ein, der darauf abzielte, städtische Flächen aus der Bewirtschaftung herauszunehmen und Blühwiesen oder Streuobstwiesen entstehen zu lassen. Dieses Areal sollte nach Vorstellungen der CSU in fiktive Parzellen zu je 100 Quadratmeter aufgeteilt und an interessierte Bürger für drei Jahre in Form von Patenschaften verpachtet werden.

Der Antrag fiel auf fruchtbaren Boden. Gestern präsentierte Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) der Öffentlichkeit die 2500 Quadratmeter große Blühwiese, die ein Teil des Kurparks ist. Ehrlicher zeigte sich erfreut, dass bereits elf Patenschaften zu je 100 Euro für drei Jahre vergeben werden konnten. "Für die Bad Rodacher Blühwiese wurde sehr hochwertiger Samen verwendet", ließ Ehrlicher mit Blick auf die neue naturnahe Grünfläche wissen.

Gute Vorbereitung war Pflicht

Nach seinen Worten liegt der Zentnerpreis der Keimlinge bei etwa 5000 Euro. Im Kurpark wurden rund 10 Kilogramm des Saatguts ausgebracht, das mit gut 1000 Euro zu Buche schlug. Für die fachgerechte Ausbringung zeichnete Stefan Hoffmann verantwortlich, der darauf verwies, dass die Fläche für dieses spezielle Saatgut, das über 20 Sorten Blumen und Kräutern besteht, gründlich vorbereitet werden musste. "Wenn dies nicht geschieht, ist es vorprogrammiert, dass stark wachsende Gräser die jungen Lichtkeimer überwuchern und damit deren Wachstum verhindern."

Geplant war, dass die neue Blühwiese drei Jahre lang nicht bearbeitet wird. "Wir werden aber um einen Schröpfschnitt nicht herumkommen, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern", meinte Hoffmann. Er nahm die Gelegenheit zum Anlass, darauf zu verweisen, dass viele Landwirte auf Förderprogramme zurückgreifen und von sich aus Blühwiesen anlegen und auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.

Der Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte, Stadtrat Werner Zoufal (Grüne/offener Kreis), lobte das Engagement der Stadtverwaltung und hob heraus, dass im Kurpark etwas geschaffen wurde, bei dem die Bürger mit eingebunden sind. Angesichts dessen, dass die Blühwiese nicht regelmäßig gemäht wird, stellte Ehrlicher fest: "Wir sind hier in einem Spannungsfeld zwischen zu sauber und verwildert." Aus diesem Grund plant er, eine Tafel aufzustellen zu lassen, auf der erklärt werden soll, warum diese Fläche sich selbst überlassen bleibt.

Nachdem noch 14 Patenschaften vergeben werden können, hofft Ehrlicher darauf, dass sich der eine oder andere für das Projekt begeistern kann. Wer Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich an Manuel Keller (Bauamt) unter der Telefonnummer 09564 922220 wenden.