Ideal für Seniorenwohnungen

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Die Stadt Schlüsselfeld hat ein rund 15 000 Quadratmeter großes Grundstück an der Bamberger Straße gekauft.

"Das ist unser Filetstück", sagt Bürgermeister Johannes Krapp (CSU). Schlüsselfelds derzeit "bestes Stück" liegt stadtauswärts an der Bamberger Straße. Genau gegenüber dem blauen Gebäudekomplex, in dem es Ärzte, einen Optiker und eine Bäckerei gibt. Nachdem das Johanniter-Projekt einer Seniorenwohnanlage nicht realisiert wurde, hat die Stadt das rund 15 000 Quadratmeter große Areal von der Hilfsorganisation erworben.

Platz ist ideal

Natürlich gibt es auch bereits Vorstellungen, wie das Grundstück in Zukunft genutzt werden soll. Denn nach den Worten des Bürgermeisters gibt es für Seniorenwohnungen keinen idealeren Platz. Sowohl die Geschäfte zur Nahversorgung als auch die Altstadt, im Sommer sogar der Bierkeller, seien fußläufig zu erreichen.

Zunächst jedoch zur Vorgeschichte: Die seit eh und je in Schlüsselfeld beheimatete Johanniter-Unfallhilfe hatte das Areal vor einigen Jahren aus privater Hand erworben. Seit etwa drei Jahren plante die Hilfsorganisation zusammen mit der Stadt, auf dem Areal eine Seniorenwohnanlage mit angegliederter Tagespflege, Dienstleistungs- und Serviceangeboten zu errichten. Gegen Ende des Jahres schlug dann die Nachricht des Johanniter-Landesverbands wie eine Bombe ein: Aufgrund der enorm gestiegenen Baukosten werde das Schlüsselfelder "Projekt Seniorenwohnen" gestoppt. Das unternehmerische Risiko sei für die Hilfsorganisation zu groß. Tatsache ist, dass die gesamte Anlage sehr aufwendig geplant war und die Hilfsorganisation gleichermaßen als Bauträger und Dienstleister auftreten wollte.

Die Stadt wäre sehr froh gewesen, wenn die Johanniter gebaut hätten. "Das wäre für uns eine Luxusvariante, sozusagen ein Sechser im Lotto gewesen", sagt Krapp im Pressegespräch. "Als ich erfahren habe, dass das Projekt gestoppt wird, habe ich sofort zum Hörer gegriffen." Er habe den Verantwortlichen klar gemacht, dass die Stadt das Vorhaben seit drei Jahren begleitet und unterstützt habe.

Der Bebauungsplan ist fertig

Nicht zuletzt hatte Krapp einen fertigen Bebauungsplan in der Schublade. Der ist zwar noch nicht in Kraft gesetzt, denn damit wollte man warten, bis von den Johannitern ein offizieller Bauantrag vorgelegt wird. Jedenfalls machte Krapp klar, dass die Stadt erwarte, bei einem Grundstücksverkauf in vorderster Position zu stehen. Als es um den Grunderwerb ging, hätten die Stadträte fraktionsübergreifend alle an einem Strang gezogen, berichtet er. Es sei bereits alles in trockenen Tüchern. Obwohl jetzt wohl ein anderes Modell greifen werde, wollen die Stadtväter an der Idee einer Anlage für altersgerechtes Wohnen festhalten.

Ob die vorhandene Bauleitplanung noch Verwendung finden kann, sei fraglich. Eine Anpassung der Planung sei wahrscheinlich notwendig. Festhalten wird die Stadt auch an den zehn Bauparzellen für Einfamilienhäuser, die sich im Bebauungsplan an die Seniorenwohnanlage anschließen. Es gebe bereits Bewerber für die Grundstücke.

Vieles steht derzeit noch in den Sternen und ist vom Konzept des künftigen Bauträgers abhängig. Obwohl bereits einige potenzielle Bauträger bei der Stadt angeklopft hätten, will man weitere Interessenten mit entsprechenden Modellen abwarten. Sobald ein Bauträger mit einem passenden Konzept gefunden sei, könne es relativ zügig vorangehen, meint Krapp. In einem Zeitrahmen von zwei bis drei Jahren könne er sich die Bebauung vorstellen.