"I g'frei mi narrisch"

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"Susal, die Partyhexe" freut sich auf ihr Konzert in Marktschorgast. Foto: privat
"Susal, die Partyhexe" freut sich auf ihr Konzert in Marktschorgast. Foto: privat

Am Samstag gibt "Susal, die Partyhexe" ein Konzert am Goldbergsee. Wir haben uns im Vorfeld mit der Stimmungskanone unterhalten.

"Susal, die Partyhexe" kommt nach Marktschorgast. Am Samstag, 10. Oktober, ab 18 Uhr steigt ihr Gratis-Konzert am Goldbergsee. Im Gespräch mit der BR vergleicht sie ihren Auftritt im Kulmbacher Land mit einem "Heimkommen", schließlich erinnere sie sich noch gerne an ihre Konzerte mit den "Isartaler Hexen ". Viele Fans freuen sich auf Dein Konzert am kommenden Samstag am Goldbergsee. Wie kam das eigentlich zustande? Susal: Im Rahmen meiner "O'zapft is"-Tour habe ich zehn Konzerte verlost. Ein kleines Zeichen meinerseits in diesen harten Corona-Zeiten. Markschorgast ist unter den glücklichen Gewinnern. Das finde ich natürlich mega. Wie hast Du die vergangenen Monate ohne große Auftritte und ohne Gagen gemeistert? Mein Terminkalender für 2020 war eigentlich voll, dann kam Corona. Da blutet einem das Herz. Gerade jetzt, wenn die Konzerte in den großen Festzelten wegfallen. Ich würde aktuell vielerorts neben Mickie Krause, Peter Wackel oder dem "voXXclub" auf der Bühne stehen. Diese Auftritte haben wir in Absprache mit den Veranstaltern auf 2021 verschoben. Die Künstlerbranche ist ja durch die Corona-Pandemie mit am stärksten in Mitleidenschaft gezogen ... Komplett ohne Gage und bis jetzt ohne Perspektive - tja, ein paar Wochen geht so was, aber nach sechs Monaten ohne Einnahmen wird's eng. Da kann einem schon die Luft ausgehen. Das Ersparte will man nicht plündern, da das auch bei uns Künstlern die Altersvorsorge sichern soll. In den ersten Wochen hatte ich ja quasi über Nacht eine Menge Zeit. Ich bin kein Mensch, der jammert oder daheim sitzt und nichts tut, also habe ich mir überlegt, was ich Sinnvolles tun könnte - für mich, aber auch für die Menschen um mich herum. In meinem Wohnort suchte ein Lebensmittelmarkt händeringend Personal. Ich habe mich gemeldet und gehe dort seither den Mitarbeitern fleißig zur Hand. Eine tolle Erfahrung übrigens. Ich ziehe seither den Hut vor allen, die im Verkauf tätig sind. Jetzt werde ich wieder in Teilzeit in den Lehrerberuf wechseln. Ich bin ja ausgebildete Musiklehrerin. Ich freu' mich auf die Dritt- bis Siebtklässler und hoffe, dass die auch ne Menge Spaß mit mir haben. Sicher gibt's da dann auch mal einen Susal-Song im Unterricht bei Frau Franz auf die Ohren.

Natürlich bin und bleibe ich Musikerin und Solokünstlerin. Das ist meine Berufung! Ich will Musik machen, auf der Bühne steh'n, Menschen unterhalten. Es gibt für mich nichts Schöneres. Ich lebe die Musik mit Leib und Seele. Wie sieht es mit einer finanzieller Unterstützung durch den Staat aus? Leider sehr, sehr schlecht! Ich als Solo-Selbstständige falle wie die meisten meiner Kollegen durchs Raster. Uns hat man leider vergessen. Obwohl wir in der Vergangenheit ebenso fleißig unsere Steuern und Beiträge gezahlt haben. Diese Erfahrung ist sehr bitter und demütigend. Schade, dass man eine Branche so im Regen stehen lässt. Es fehlt an allen Ecken die finanzielle Unterstützung, aber viel mehr noch fehlt die Perspektive. Warum kam es eigentlich zur Auflösung der erfolgreichen Party-Band "Isartaler Hexen"? Sehr gute Frage. Wir haben uns in Freundschaft getrennt. Wir sind auch heute noch Freundinnen und treffen uns regelmäßig. Unser Chefin, die Ulla, hatte sich so etwas wie Ruhestand gewünscht - und auch die ein oder andere meiner Hexenkolleginnen hegte den Wunsch nach Familienplanung. Einfach Musikfamilienmitglieder zu ersetzen, kam für uns nicht in Frage. Wir sind dafür zu eng verbunden, und so kam der Entschluss, dass wir in aller Freundschaft aufhören. Du hast Dich entschlossen, Gratis-Konzerte anzubieten. Wo warst Du da bisher unterwegs und wie wurden die Auftritte von Deinen Fans angenommen? Nachdem die großen Feste im Herbst untersagt wurden, wollen wir doch eine Portion Wies'n-Feeling in die Städte, Dörfer und Biergärten bringen. Das ist bislang überall sehr gut angenommen worden. Die Menschen freuen sich unglaublich, einfach mal wieder rauszukommen und Musik live zu hören, einfach mal drei bis vier Stunden abzuschalten. Ich bekomme ein unfassbar tolles Feedback. Es kommt so viel Dankbarkeit zurück. Das ist auch Nahrung für meine Musikerseele. Jedes Mal Gänsehaut pur. Wir planen daher auch eine Weihnachtstour. Mit etwas Rücksicht und Vorsicht geht das alles sicher ganz gut. Bei einem Open Air im Oktober empfiehlt es sich, warme Kleidung anzuziehen. Du wirst dem Publikum sicherlich mit Deiner Musik "einheizen" ... Das Wetter nehmen wir, wie es kommt. Die richtige Kleidung macht es dann. Da vertraue ich auf meine Gäste, dass sie sich ein bisschen warm verpacken. Und natürlich heize ich ein. Das ist mein Spezialgebiet. Es darf sich wetterunabhängig jeder auf eine tolle Show freuen. Was genau erwartet die Besucher am Samstag? Natürlich gute Musik, auch von meinem neuen Album. Ich freue mich sehr, meine neuen Songs live vorzustellen. Zudem gibt es natürlich Volksmusik, Schlager, Party - wie man das so von mir kennt, mit allem Drum und Dran eben. Das Gespräch führte Werner Reißaus.