Der Abzug der Amerikaner war ein Glücksfall für Herzogenaurach , sagte German Hacker , Bürgermeister von Herzogenaurach , beim Empfang der 17. bayerischen Friedensfahrradtour der Bayerischen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK).
Nach dem ersten Schock und Anlaufschwierigkeiten sei seit 1992 ein beispielhaftes Wohn- und Gewerbegebiet entstanden. Die gemeinsame Entwicklungsgesellschaft von Stadt und der Firma Adidas habe nicht nur auf die Erschließung des Geländes geschaut, sondern Wert auf Einbindung in die Umwelt und nachhaltige Bebauung gelegt. Bei einem der Wohnviertel sind die Straßennamen nach Friedensnobelpreisträgern benannt, weswegen Hacker die Friedensradler auch in der Berta-von-Suttner-Straße, einer Gründerin der Friedensgesellschaft, empfangen konnte.
Konversion in Grafenwöhr
Werner Mesnaric von der DFG-VK Herzogenaurach , dankte für die Erläuterungen. Da die Friedensbewegung Militär ablehne, mache sie sich auch Gedanken, wie es für die von Militär betroffenen Kommunen und Arbeitskräfte weitergehe. Gelungene Konversionsprojekte seien ein wichtiger Anstoß für weitere Umwandlungen, würden aber auch die Augen öffnen für andere Problemlagen in anderen Kommunen. So sei die Umwandlung der Truppenübungsplätze wie Grafenwöhr oder Hammelburg zum dritten Bayerischen Nationalpark ganz anders gelagert als eine ehemalige Militärfläche in Stadtnähe.
Zu Rüstungsstandorten
Die Friedensfahrradtouren der bayerischen DFG-VK bereisen seit 2004 mit wechselnden Strecken Rüstungsstandorte, Militäreinrichtungen und Friedensinitiativen in Bayern, aber auch in angrenzenden Bundesländern, in Tschechien, Österreich und Italien. Sie wirbt für Umstellung von Rüstungsbetrieben auf zivile Produktion, Verbot der Atombewaffnung und zivile Formen der Konfliktbearbeitung. Die Teilnahme ist für alle Interessierte, auch auf Teilstrecken, möglich. Den Abschluss bildet das Gedenken an den ersten Atombombenabwurf vor 76 Jahren in Hiroshima. red