Wirtschaft Das Herzogenauracher Unternehmen übernimmt die Melior Motion GmbH in Hameln.
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat einen Vertrag zum Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Melior Motion GmbH unterschrieben. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Montag mit.
Mit dem Erwerb des Zulieferers von Präzisionsgetrieben für die Robotik und andere Automatisierungsanwendungen baut die Schaeffler-Gruppe in ihrer Sparte Industrial das Portfolio im Bereich Robotik aus. Im Zuge der mit hoher Geschwindigkeit fortschreitenden Automatisierung sowohl für einfache Aufgaben wie auch für komplexe Montage- und Fertigungsprozesse stärkt die Sparte Industrial ihre Position als Zulieferer für Komponenten und Systeme von Robotern . Im ersten Schritt wurde dazu, wie das Unternehmen darstellte, ein Wellgetriebe mit Elektromotor und Sensorik für die Anwendung in kollaborativen Robotern (Cobots) zur Serienreife gebracht. Im zweiten Schritt folgt nun die Erweiterung des Portfolios um leistungsstärkere Getriebe für höhere Traglasten bei den Industrieanwendungen.
Innovativ
Die Melior Motion GmbH hat in mehrjähriger Entwicklung ein innovatives Planetengetriebe für Industrieroboter zur Marktreife gebracht, das sich laut Schaeffler „durch hohe Präzision, hervorragende Wiederholgenauigkeit, ex-trem geringe Geräuschentwicklung und besondere Robustheit auszeichnet“. Auf Basis dieser Technologie wurde ein modulares Plattformkonzept entwickelt. Die ersten Getriebe dieser Bauart sind seit 2017 im Markt und bewähren sich laut Schaeffler bei steigender Nachfrage.
Das Unternehmen, das im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 23 Millionen Euro erzielte, beschäftigt mehr als 100 Mitarbeitende und hat seinen Sitz in Hameln. Ein weiterer Produktionsstandort in China ist in Planung. Derzeitige Hauptabsatzmärkte der Melior Motion GmbH sind Europa und China. Das Unternehmen wurde 2017 ins Leben gerufen, geht auf die 1908 gegründeten Stephan-Werke zurück und wurde 2011 von Premium Ltd. erworben.
Über die finanziellen Details der Transaktion, deren Vollzug bis Anfang Februar 2022 geplant ist, wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss steht unter dem Vorbehalt, dass übliche Abschlussbedingungen erfüllt werden.