Corona Pfarrer Christian Bouwe war regelmäßig Gast in Adelsdorf. Hier berichtet er aus seiner Heimat Kamerun.
Pfarrer Christian Bouwe, ein den Adelsdorfern gut bekannter Priester aus Kamerun, machte vor der Corona-Pandemie fast jährlich Station in Adelsdorf . Im Jahre 2005 kam er zur Einstimmung in den Weltjugendtag in Köln mit einer französischen Gruppe aus St. Malo zum ersten Mal in die Region und damals wurde er von Familie Roth wie ein Sohn aufgenommen. Nun sitzt er wegen der Pandemie in Bafang fest und hofft aber, bald wieder seine Adelsdorfer Freunde besuchen zu können. Er ist der Gemeindepriester von ca. 1100 Gläubigen in Banka, einem Vorort von Bafang, und gleichzeitig Vizedirektor der katholischen Universität in Bafang.
Pfarrer Christian berichtet uns von der momentanen Corona-Situation in seinem Heimatland: Kamerun ist ein Land in Zentralafrika und es liegt knapp über dem Äquator. Wie alle Länder der Welt ist es von der Covid-19-Pandemie betroffen. Anfang Juni zählten die Behörden fast 80 000 Coronafälle (Kamerun hat gesamt 28,524 Millionen Einwohner). Kamerun ist bisher weniger betroffen als Europa, aber die Infektionszahlen steigen weiter an. Bei den offiziellen Zahlen der Infektionsstatistik muss jedoch von einer sehr hohen Dunkelziffer von Infizierten ausgegangen werden.
Die Gemeinde Bafang hat gut 80 000 Einwohner. Wie Bouwe schreibt, herrscht dort viel Armut, aber keine große Dürre. Die Ernährung ist meist nicht so ausgewogen und so kann jeder an TBC erkranken.
Zu Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr haben die Verwaltungsbehörden viele Absperrmaßnahmen getroffen und so ähnlich wie in Deutschland viele Regeln aufgestellt. Es gab drastische Einschränkung für die gesamte Bevölkerung, aber diese dauerten nur drei Wochen.
Keine Hilfe von der Regierung
Derzeit, so der Pfarrer , werde aber kaum noch von einer Pandemie gesprochen. Masken würden nur beim Zutritt zu bestimmten öffentlichen Orten wie Schulen, Banken und Behörden getragen. Die aktuelle Situation bereitet vielen Kamerunern demnach aber keine Sorgen mehr und die von der Regierung theoretisch vorgeschriebenen Sperrmaßnahmen werden aufgrund einer oft sich selbst überlassenen Bevölkerung nicht berücksichtigt. Das „Eingesperrtsein“ habe deshalb nicht andauern können. Die Menschen müssten ja schauen, wie sie ihre Familien am Leben erhalten können, und einfach Gelegenheitsjobs annehmen, sonst würden sie verhungern. Tatsächlich ist die Covid-Pandemie laut Pfarrer Christian in der Stadt nicht weit verbreitet. Ab und zu höre man, dass dieser oder jener Tod auf dieses Virus zurückzuführen ist, aber niemand sei sich sicher. Das Leben verlaufe normal.