Sie kümmern sich um die Hygiene in Büros, Schulen und Krankenhäusern - müssen sich aber um die eigene Gesundheit Sorgen machen: Nach Einschätzung der ...
Sie kümmern sich um die Hygiene in Büros, Schulen und Krankenhäusern - müssen sich aber um die eigene Gesundheit Sorgen machen: Nach Einschätzung der IG Bauen-Agrar- Umwelt (IG Bau) stehen einem Großteil der Reinigungskräfte im Kreis Erlangen-Höchstadt nicht genügend kostenlose Atemschutzmasken zur Verfügung.
Immer wieder komme es vor, dass Reinigungsfirmen beim Arbeitsschutz knausern und Beschäftigte den dringend benötigten Mund-Nasen-Schutz aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft . "Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Menschen, bei denen das Einkommen kaum für Miete und Lebensunterhalt reicht, auf den Kosten der beruflich genutzten Masken sitzen bleiben. Besonders schwer ist es für Teilzeitkräfte und Minijobber. Das muss sich schnell ändern", sagt IG Bau-Bezirksvorsitzende Iris Santoro.
Fürsorgepflicht
Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es im Landkreis Erlangen-Höchstadt rund 600 Beschäftigte in der Gebäudereinigung. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz zähle zu den Fürsorgepflichten des Arbeitgebers , betont Santoro. Daran dürfe nicht gespart werden - "das Tragen einer Atemschutzmaske ist aktuell Pflicht und erst recht notwendig, wenn Beschäftigte sich am Arbeitsplatz einer erhöhten Infektionsgefahr aussetzen".
Richtigen Gebrauch erklären
Die IG Bau Mittelfranken ruft die Reinigungsfirmen in der Region dazu auf, umgehend für ausreichend Atemschutzmasken zu sorgen, am besten nach dem FFP2-Standard. "Betroffene berichten davon, dass sie bislang - wenn überhaupt - nur eine einfache OP-Maske kostenlos bekommen. Wenn es nach dem Arbeitgeber geht, soll die dann mehrere Tage halten. Wer den Mundschutz mehrmals täglich wechselt, muss dafür selbst aufkommen", berichtet die Gewerkschafterin. Dieser Missstand müsse dringend behoben werden.