Freundschaft Mehr als zehn Jahre besteht bereits die enge Beziehung zwischen den Freiwilligen Feuerwehren aus Ruhpolding und Dechsendorf. Nun hat es einen besonderen Besuch am Rande der Alpen gegeben.
Fröhliche Rufe vom Straßenrand. Applaus. Anerkennendes Kopfnicken. „Eure Anreise war schon ordentlich?“ Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dechsendorf schmunzelten. Etwas über 300 Kilometer waren es. Lediglich die Feuerwehr aus Ihringen im Breisgau hatte eine weitere Anreise zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Ruhpolding. Die Schwaben verbindet allerdings die Städtepartnerschaft mit Ruhpolding, die Dechsendorfer haben da eine andere Beziehung.
„Es war eher ein Zufall“, sagt Kommandant Thomas Schneider . „Wir hatten einen Gruppenausflug hierher und besuchten unter anderem einen Hüttenabend.“ Dort waren auch ein paar Kameraden aus Ruhpolding und so kam eines zum anderen und es entwickelte sich über die Jahre eine regelrechte Feuerwehrfreundschaft. Regelmäßige Besuche, Austausch über die Fahrzeuge und Geräte, Einsatzzahlen, die festliche Weihe neuer „Bergfahrzeuge“. Und nun der festliche Umzug anlässlich der fast zwei Wochen andauernden Festlichkeiten.
Bereits der Gottesdienst am Kurhaus unter freien Himmel beeindruckte. Hunderte Feuerwehrler aus der gesamten Region, Vertreter der Vereine Ruhpoldings, viel Prominenz, ein würdiger Rahmen für einen Gottesdienst, der sich natürlich mit der Rolle der Wehrler beschäftigte. Die Dechsendorfer fühlten sich angesprochen, als Weihbischof Bernhard Haßlberger über das Motto der Feuerwehren sprach. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“, ein Motto, das gerade heute eine hohe Bedeutung habe.
Bei gutem Wetter können alle feiern
Dass die Feuerwehrler eine ganz besondere Truppe sind, zeigte sich gerade bei dem Gottesdienst. Denn etwa eine Viertelstunde öffnete Petrus sämtliche Schleusen und es regnete. Doch die Festbesucher blieben stand- und regenfest. Überrascht waren die Mittelfranken vom anschließenden Umzug. Offensichtlich hatte sich niemand von dem Regenguss abhalten lassen. Menschenmassen säumten die Zugstrecke durch den Kurort. „Grandios“, fand nicht nur der Dechsendorfer Kommandant. „Es ist schön, dass der Feuerwehrfamilie so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.“
Bürgermeister und Schirmherr Justus Pfeifer hatte genau das in seinen Dankesworten zuvor erwähnt. „Sie sind immer für uns da und kommen, wenn die Menschen in Not sind.“ Es sei keine Selbstverständlichkeit mehr in der heutigen Zeit, umso wichtiger ist es, diese Aktivitäten zu würdigen. Und das taten die Zuschauer an der Strecke.