Stadtbücherei
Einen wahren Besucheransturm erlebte die Stadtbücherei , schilderte Gabriele Lechner. Sie bezog das auf die letzten drei Öffnungstage vor dem ersten Lockdown vom 13. bis 16. März. Aber auch während der Schließung war die Bibliothek telefonisch und per mail erreichbar. Insgesamt zog die Leiterin alles andere als ein schlechtes Fazit zum Coronajahr 2020. Man habe richtig gute Zahlen gehabt.
Das lag zum einen daran, dass 2019 durch den Umzug ins Interimsrathaus nicht so einfach gewesen sei. Da hatte man auch seine Schließzeiten. Die Online-Angebote blieben laut Lechner konstant und setzten auch im Lockdown die Grundversorgung sicher. Nach der Schließung im März stiegen die Zugriffszahlen auf die Franken-Onleihe sprunghaft an. Im Spitzenmonat August wurden 2652 Medien entliehen. Und es habe viele Pauschalverlängerungen gegeben.
Die Leiterin erwähnte auch, dass der zur Wiedereröffnung am 11. Mai befürchtete "Rückgabe-Tsunami" ausgeblieben sei. Man hatte die Öffentlichkeit im Vorfeld gut informiert. Der zweite Lockdown kam am 1. Dezember, teilweise war noch Abholservice erlaubt. "Wir sind noch mit am besten durchgekommen", bilanzierte Lechner.
In ihrem Ausblick auf das laufende Jahr verschwieg die Bibliothekarin nicht, dass man wegen der räumlichen Beschränktheit zwar schon seit einigen Jahren auf die Online-Bestände setze. Doch wegen Corona mussten traditionelle Formen fast gänzlich ausgesetzt werden. Wenn man jetzt zu einer "Normalität" zurückkehre, würden sicher erhöhte personelle Anstrengungen nötig sein.
Stadtmuseum
Wie die Leiterin des Stadtmuseums , Irene Lederer, erläuterte, habe die Pandemie sehr viele Pläne zunichte gemacht. Man sei mit großer Zuversicht ins Jahr gegangen, die Ausstellung "Unwiderstehlich!" über die Werbewelt von gestern habe 550 Besucher erreicht. Aber danach ei man jäh ausgebremst worden, sagte Lederer. Zwei große Ausstellungen über die DDR und über Zwangsarbeiter in Herzogenaurach wurden auf 2021 verschoben. Die coronabedingte Schließung schlug sich freilich auf die Besucherzahlen nieder. Insgesamt gab es 945 Besucher, also etwa die Hälfte der sonstigen Zahlen.
Auch die Museumspädagogik bekam die Pandemie zu spüren. Sie umfasst in der Regel Führungen und Workshops im Museum, die nun aber nicht mehr möglich waren. Besonders für Kinder und Jugendliche soll das Museum durch dieses Konzept zum Erlebnisort werden, an dem Geschichte begreifbar wird. Weil die geführten Schulklassenbesuche aber weggebrochen sind, musste man sich etwas anderes überlegen, erklärte Cristian Hoyer, pädagogischer Mitarbeiter im Stadtmuseum . Also ging das Museum an die Schulen und gelangte auch während des Lockdowns virtuell in die Klassenzimmer.
Weitere Berichte erstatteten Helmut Biehler über die vom Amt für Stadtmarketing und Kulturamt organisierten Angebote sowie Evi Bauer über die Arbeit im Generationen-Zentrum (der FT berichtete bereits). Margit Denk sprach, unterstützt von Johannes Göller, über die Musikschule (siehe untenstehend).