Himmelkron geht auf die Diakonie zu

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Unterhalb der bestehenden Versorgungszentrale der Himmelkroner Heime (links) will die Diakonie ein Blockkraftheizwerk bauen. Der Gemeinderat gab nun "grünes Licht". Foto: Archiv/Werner Reißaus
Unterhalb der bestehenden Versorgungszentrale der Himmelkroner Heime (links) will die Diakonie ein Blockkraftheizwerk bauen. Der Gemeinderat gab nun "grünes Licht". Foto: Archiv/Werner Reißaus

Gemeinderat Die Heizzentrale auf dem Grundstück im Baugebiet "Froschletten" darf jetzt errichtet werden.

Eine Tagesordnung mit nicht weniger als 20 Punkten hatte der stellvertretende Bürgermeister Harald Peetz (CSU) - er vertritt das erkrankte Gemeindeoberhaupt Gerhard Schneider - am Dienstagabend allein in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Himmelkron zu leiten. Es waren vorwiegend Bauangelegenheiten oder Ersatzbeschaffungen und Auftragsvergaben, mit denen das Gremium konfrontiert wurde, doch sie wurden flott abgearbeitet.

Erneut wurde der Gemeinderat mit zwei Bauanträgen des Evangelisch-Lutherischen Diakoniewerkes Neuendettelsau konfrontiert, für die man in der Dezembersitzung das gemeindliche Einvernehmen noch verweigert hatte. Nachdem das Landratsamt Kulmbach als Untere Bauaufsicht eine Stellungnahme oder besser gesagt eine Begründung für die ablehnende Haltung des Gemeinderates angefordert hatte, musste darüber beraten werden.

Was den Neubau einer Heizzentrale für die Himmelkroner Heime auf dem Grundstück im Baugebiet "Froschletten" angeht, lenkte der Gemeinderat dabei ein. Zweiter Bürgermeister Peetz verwies hier auf ein Gespräch mit der Einrichtung und deren Architekten. Nach den jetzt vorliegenden Plänen soll die Heizzentrale nicht mehr als freier Baukörper errichtet, sondern "eingegraben", also tiefer gelegt werden. Das Gebäude soll darüber hinaus mit einem begrünten Flachdach versehen werden und die Kamine werden die Firsthöhe der oberliegenden Wohngebäude nicht übersteigen.

Eine weitere Änderung der im Dezember 2018 eingereichten Planung erfolgt dadurch, dass die 2000 kw-Wärmeleistung nur zu einem Viertel über Hackschnitzel erreicht werden soll. Die restliche Heizleistung wird über Gasturbinen vorgenommen. In der Besprechung wurde nach den Worten des stellvertretenden Bürgermeisters auch aufgezeigt, dass mit der künftigen Heizzentrale der Schadstoffausstoß um die Hälfte verringert wird. Entscheidend sei ferner, dass die Anlieferung der Hackschnitzel lediglich mit einem Zwölftonner-Lkw über die Straße "Lindig" erfolgen soll.

"Die Nachbarn informieren"

Gemeinderat Hans Matussek (CSU-FWG) hielt es für notwendig, die fehlenden Nachbarunterschriften durch den Bauherren noch einholen zu lassen: "Es ist wichtig, dass die Nachbarn informiert werden." Der Gemeinderat nahm mit der veränderten Planung sein Nein zurück. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Anlieferung der Hackschnitzel zwingend über die Straße "Lindig" und mit Rücksicht auf die Kindertagesstätte werktags zwischen 9 Uhr und 18 Uhr zu erfolgen hat.

Dagegen stimmten dieses Mal lediglich die Ratsmitglieder Alfons Lauterbach (FW) und Ottmar Schmiedel (SPD). Für Schmiedel ist das Baugrundstück nach wie vor der falsche Standort für die Heizzentrale.

Kein Einlenken gab es dagegen für die beabsichtigte Nutzungsänderung von Wohnheimen für Menschen mit Behinderung in der Fichtelgebirgsstraße 18, 20, 22 und 24 zu Sonder- und Intensivgruppen. Peetz verwies darauf, dass der Bebauungsplan für die Nutzungsänderung keinen Platz einräumt und da das Diakoniewerk Neuendettelsau an der Planung keine Änderungen vorgenommen hatte, hielt der Gemeinderat mehrheitlich an seiner Ablehnung fest. Lediglich Pia Aßmann und Matthias Böhm (beide CSU-FWG) stimmten für die beantragte Nutzungsänderung.

Zur Frage von Drittem Bürgermeister Peter Aßmann (SPD), ob es neue Infos in Sachen Alten- und Pflegeheim gebe, ließ der amtierende Bürgermeister wissen: "Es hat sich bisher nichts Neues ergeben, aber wir bleiben weiterhin dran!"

Bei einer weiteren Anfrage von Aßmann, wann die für Februar angekündigte Bürgerversammlung der Gemeinde zum Ratsbegehren stattfinden werde, verwies Peetz darauf, diese werde im März stattfinden. Über die Themen der Bürgerversammlung gingen die Meinungen allerdings auseinander. Peetz machte deutlich, dass es im Ratsbegehren und Bürgerentscheid nicht darum gehe, was der Investor bauen dürfe und was nicht, sondern es gehe allein darum, ob ein weiteres Gewerbegebiet erschlossen wird oder nicht. Alles andere regelt der Bebauungsplan, den die Gemeinde mit aufstellt und als Satzung beschließt.