Helferkreis freut sich über Nachwuchs bei den Flüchtlingen in Medlitz

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Auch ein Zeichen der Hoffnung: Eine geflüchtete Frau brachte jüngst dieses Baby in Bamberg zur Welt. Fotos: privat
Auch ein Zeichen der Hoffnung: Eine geflüchtete Frau brachte jüngst dieses Baby in Bamberg zur Welt.  Fotos: privat
Gut besucht war die Weihnachtsfeier in Medlitz.
Gut besucht war die Weihnachtsfeier in Medlitz.
 

Die im Gasthaus Bauer in Medlitz untergebrachten Flüchtlinge stellen den Helferkreis der Nachbarschaftshilfe Rattelsdorf beinahe täglich vor neue Herausford...

Die im Gasthaus Bauer in Medlitz untergebrachten Flüchtlinge stellen den Helferkreis der Nachbarschaftshilfe Rattelsdorf beinahe täglich vor neue Herausforderungen. Ähnlich wie bei anderen Initiativen an Asylbewerberunterkünften im Landkreis wird das Engagement der Bürger aber immer wieder durch überraschende Glücksgefühle belohnt.
Aktueller Fall: Die Frühgeburt eines Flüchtlingsbabys am 7. Januar im Klinikum Bamberg. Die Mutter ist eine von derzeit 29 Asylbewerbern in Medlitz. Der rund zwölfköpfige Helferkreis freute sich über den Nachwuchs und spendete eine Wiege, muss sich auf diese zusätzliche Betreuungsaufgabe aber erst einmal einstellen, da die Geburt nicht so bald erwartet worden war. Hier würden sich die Ehrenamtlichen auch mehr Hilfe seitens der Gemeinde oder des Landratsamtes wünschen. Mit dem Türkisch-Islamischen Kulturverein Bamberg wird nun eine Taufe nach islamischem Ritus geplant.
Aktuell leben Menschen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und seit kurzem auch vier Flüchtlinge aus Eritrea in dem 195 Einwohner zählenden Ort. Ungünstig nach Ansicht des Helferkreises ist für diese vor allem die ungünstige Busanbindung an Bamberg, wo unter anderem Sprachkurse und Ämter zu besuchen sind.


Fränkisch und festlich

Direkt vor Ort in Medlitz wurde am 24. Dezember eine "Fränkische Weihnacht" organisiert und gestaltet. Das gemeinsame Plätzchenbacken unter der Woche, das Moos sammeln, das Aufbauen der Krippe, das Suchen und Aufstellen des Weihnachtsbaumes - alles sollte vor und am Heiligabend so ablaufen wie in den meisten fränkischen Familien. Und obwohl alles sehr kurzfristig war, funktionierte die Idee, die einem Mitglied des Helferkreises erst im Advent gekommen war.
Die Flüchtlinge hatten Freude an den Vorbereitungen und setzten sich am Nachmittag von Heilig Abend an die von ihnen selbst ansprechend dekorierte Tafel in ihrer Unterkunft. Zum Kaffee gab es ein Kuchenbuffet und Plätzchen. Die Asylbewerber bedankten sich bereits hier mit kleinen Geschenken bei den Männern und Frauen vom Helferkreis, weil diese ja abends bei ihren eigenen Familien sein würden.
Um 18 Uhr begann das gemeinsame Abendessen. Die Flüchtlinge hatten sich aus dem zur Verfügung gestellten Rindergulasch eine Mahlzeit gekocht und serviert. Ein gemütliches Beisammensein schloss sich an, bis schließlich ein Mitglied der Nachbarschaftshilfe als "Weihnachtsmann" verkleidet kam und Geschenke verteilte. Der Helferkreis hatte 25 gleiche Päckchen vorbereitet, welche nun verteilt wurden und auf Freude bei den Anwesenden stieß.


Helfer bemängeln Unterstützung

Die Beschaffung des Inhalts hatte sich jedoch schwieriger gestaltet als gedacht. Immer wieder wurden den Organisatoren Türen zugeschlagen. Umso dankbar sind sie für die Spenden von der Europa-Abgeordneten Monika Hohlmeier und von MdB Emmi Zeulner (beide CSU). Eine Woche später gab es auf Einladung von Hansi Bauer auch noch ein Silvesteressen von Helferkreis und Flüchtlingen nach einer gemeinsamen Wanderung nach Freudeneck mit "Therapiehund" Manni. red