Der Eltmanner Bürgermeister Michael Ziegler ( CSU ), gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Kreis-Caritasverbandes, fasst zusammen: "In dieser Situation war es ein Glücksfall für unsere Sozialstation und auch für unsere Patienten , dass der Caritas-Kreisverband in Absprache mit der Diözese eingesprungen ist. Auch von den Mitgliedern und von allen Mitarbeitern wurde dieser Weg mitgegangen und mitgetragen." Die Mitglieder seien in einer Versammlung unterrichtet und der Trägerverein für Sankt Hedwig aufgelöst worden. Nach 45 Jahren sei es an der Zeit gewesen, der Sozialstation eine neue Struktur zu geben und sie auf wirtschaftliche Beine zu stellen.
Synergieeffekte
Die Pflegedienstleiterin Sabine Paeth vom Caritas-Kreisverband betont, dass man durch die Zusammenlegung nur eine Geschäftsführung benötigt und das Pflegemanagement von der größeren Struktur profitiert. Dies gehe von Vorteilen bei Einkauf und Beschaffung über das Fuhrparkmanagement bis hin zu gemeinsamen Fortbildungen. Im Moment bleibt eine Zweigstelle in Eltmann am Fichtenbach erhalten. Die Kunden der Sozialstation sind über die Neuorganisation informiert worden.
Teamleiterin in Eltmann ist weiterhin Christl Langjahr. Sie hält es für wichtig, dass Klienten weiter von ihrem gewohnten Personal betreut werden. "Unsere Mitarbeiter kennen ihre Kunden , und dieser soziale Kontakt ist äußerst wichtig. Man wächst ja bei vielen in die Familien mit rein."
Natürlich, so Christl Langjahr, erleben Betreuerinnen und Betreute derzeit erschwerte Bedingungen in der Pandemie, haben aber bisher Glück gehabt. "Auch unsere Mitarbeiter tragen schon länger FFP2-Masken, unsere Patienten werden regelmäßig getestet und lassen sich auch testen. Es sind auch schon die ersten Mitarbeiter geimpft , aber noch keine Patienten . Dabei ist die Impfbereitschaft beim Personal sehr groß und unsere Patienten warten darauf", erklärt die Teamleiterin.
Pflegedienstleiterin Sabine Paeth stellte fest, dass viele ältere Mitbürger unter den Einschränkungen der Pandemie leiden. Sie bedauern, dass sie von Kindern oder Enkeln nicht besucht werden und oft allein sind. "Ebenso findet keine Abwechslung durch Stammtische, Seniorennachmittage oder andere Veranstaltungen statt. Auch wir haben nur Augenkontakt, wo manchmal auch ein körperlicher Kontakt mit Händedruck schon etwas bewegen würde. Für Pflegebedürftigen ist es eine sehr harte Zeit, und die soziale Entbehrung ist noch schlimmer als die Pflege."