Das Amtsgericht Haßfurt stellte das Verfahren gegen einen Kaufmann ein. Eine Rentnerin hatte ihn wegen Diebstahls angezeigt.
Eine 82-jährige Rentnerin , die nach ihrer Ansicht in Haßfurt im Juli 2000 bestohlen wurde, hatte bei der Polizei Anzeige erstattet. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bamberg hatte ein 29-jähriger selbstständiger Kaufmann aus Freiburg im Breisgau in ihrer Wohnung Schmuck im Wert von 500 Euro gestohlen, was als besonders schwerer Fall des Diebstahls zu werten sei. Was war passiert?
Wie die verwitwete Seniorin, die als Zeugin vernommen wurde, angab, habe sie ein Haus ausräumen müssen. Deshalb habe sie einiges, was sie eventuell verkaufen wollte, in der Dachwohnung des Hauses zusammengestellt. Als sie in der Zeitung eine Annonce las, dass jemand Pelze und Schmuck kaufe, habe sie sich telefonisch an diese Person gewandt und mit ihr einen Termin vereinbart. Diese Person war der Angeklagte , der sie dann aufsuchte.
"Meine Pelzjacke wollte er nicht, aber er sagte, dass er andere Sachen kaufen wolle, so auch Ringe, die ich an meiner Hand trug, und eine goldene Halskette ." Besonders habe sich der Angeklagte für ihr Armband interessiert, das sie ihm aber nicht geben wollte, da es eine Erinnerung an ihren verstorbenen Mann war.
Der Mann habe sich dann ohne ihre ausdrückliche Zustimmung in verschiedenen Räumen umgesehen, Schubladen geöffnet und gesucht. "Ich wollte das so nicht und bin ihm immer hinterhergelaufen und hatte auch Angst", sagte die Seniorin. Später sei noch ihre Cousine zufällig hinzugekommen, was sie wieder beruhigt habe.
"Der Mann war so knapp zwei Stunden bei mir", sagte die Zeugin auf Frage von Richterin Kerstin Leitsch. Als er weg war, habe sie festgestellt, dass verschiedene Schmuckstücke fehlten. Deshalb habe sie bei der Polizei Anzeige erstattet.
200 Euro in Briefkasten geworfen