Kronach — 51 Junghandwerker der Kreishandwerkerschaft Kronach aus 14 Berufen wurden freigesprochen. Als Jahrgangsbester wurde der Technische Produktdesigner Chris Brandl von der Fi...
Kronach — 51 Junghandwerker der Kreishandwerkerschaft Kronach aus 14 Berufen wurden freigesprochen. Als Jahrgangsbester wurde der Technische Produktdesigner Chris Brandl von der Firma Leiss in Ludwigsstadt mit Notendurchschnitt von 1,2 von Vize-Landrat Gerhard Wunder ausgezeichnet.
Kreishandwerksmeister Heinrich Schneider gratulierte den erfolgreichen Absolventen, die nun motiviert in den Gesellenstand gehen. Das Handwerk sei Garant für Arbeitsplätze und gute Ausbildung, daher forderte Schneider dazu auf, sich für die Wahrung des Meisterbriefs als Ausdruck von hoher Qualität einzusetzen.
Die Gesellschaft lebe von Eigeninitiative, Flexibilität und der Wahrnehmung von persönlicher Verantwortung, daher freute sich Schneider über die Wertschätzung, die zahlreiche Ehrengäste den Handwerksberufen und vor allem den neuen Gesellen gegenüber durch ihre Anwesenheit zum Ausdruck brachten.
Der Kreishandwerksmeister gratulierte zur bestandenen Gesellenprüfung und sprach nach altem Brauch und Sitte die erfolgreichen Prüflinge "von der Last und Bürde des Lehrvertrags frei". Die Aushändigung des Gesellenbriefs ist die offizielle Bestätigung der bestandenen Gesellenprüfung und des Abschlusses der Lehrzeit.
Den Wert eines Gesellenbriefs zeigte der Vizepräsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Karl- Peter Wittig, und stärkte damit das Selbstbewusstsein der Jung-Gesellen. In Oberfranken sei das "Handwerk ein richtiges Großunternehmen". In 16 227 Unternehmen werden von 74 200 Beschäftigten 7,1 Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt. Derzeit bilde das Handwerk 5598 Lehrlinge aus, das seien drei Mal so viel wie der Anteil aller anderen Wirtschaftsbereiche.
Damit ist das Handwerk einer der größten Wirtschaftsbereiche in Deutschland.
Der gute Ruf der deutschen Arbeit gründe sich auf die hohe Qualifikation der Beschäftigten der Unternehmen. Zu diesen Fachkräften zählen nun auch die freigesprochenen Gesellen. Wittig legte den Junghandwerkern aber ans Herz, das Erlernte werde nicht bis zur Rente reichen.
Carmen Bilk aus Rothenkirchen lernte drei Jahre das Bäckerhandwerk. Als einzige Frau dieser Zunft im Landkreises Kronach erhielt sie ihren Gesellenbrief. Die 19- Jährige absolvierte ihre Lehre in der Bäckerei Schelhorn in Rothenkirchen. Bäckerin sei ihr Traumberuf. Sie war dankbar, in Waldemar Schelhorn einen aufgeschlossenen Bäckermeister zu finden, der ihr eine Chance gab. Sie arbeitet als Gesellin weiter im Lehrbetrieb.
K.-H. Hofmann