Hagel setzt den Kirschen zu

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Verschiedene Sorten Kirschen stehen zum Verkauf. Foto: Petra Malbrich/Archiv
Verschiedene Sorten Kirschen stehen zum Verkauf.  Foto: Petra Malbrich/Archiv

Durch die Witterung wurden komplette Kirschgärten geschädigt. Das warme Wetter und die frühe und kurze Blüte machen sich bei den Spätkirschen bemerkbar. Der Kirschenmarktmeile in Igensdorf am 24. Juni soll das aber nichts anhaben.

Der Hagelschauer vor wenigen Tagen hat gereicht, um bei den Kirschen enorme Schäden anzurichten. "In Stöckach Richtung Affalterbach ist eine komplette Anlage ausgefallen", sagt Herbert Hubmann, der Geschäftsführer der Franken-Obst-AG in Igensdorf.
Auch in Rüsselbach werden Hagelschäden gemeldet. Die vom Hagel angeschlagenen Kirschen können nicht mehr verkauft werden. Das ist bedauerlich für die betroffenen Landwirte. Die Nachfrage kann durch die Franken-Obst-AG dennoch gedeckt werden.
Der Kirschenmarktmeile, die immer großen Anklang bei der Bevölkerung bringt, kann der Hagel nichts anhaben: Bei dem Markttag am 24. Juni dreht sich von 10 bis 18 Uhr alles rund um das Thema Kirschen. Hans Schilling, der Kreisfachberater, stellt dort die verschiedenen Kirschensorten aus der kreiseigenen Versuchsanlage vor. Etwa sechs bis acht Sorten frühreife bis zu den mittelreifen Kirschen können in jeglicher Form genascht werden.
Die süßeste Kirsche ist die Cordia. "Jede Kirsche hat einen anderen Geschmack", sagt Herbert Hubmann. Und jeder Mensch hat eine andere Vorliebe, was Kirschen betrifft. Nur die späten Sorten können am Kirschenmarktfest noch nicht probiert werden, obwohl die Kirschen heuer besonders früh dran sind. "Das war noch nie da", sagt Hubmann zu dem witterungsbedingtem Reifezustand der Kirschen. Das Frühjahr war einfach trocken. Alles hatte zu früh geblüht. Zu der Zeit war aber der Entwicklungsstand der Bienen noch nicht optimal, um ausreichend bestäuben zu können. "Wir vermuten die warme Witterung als Grund", erklärt Hubmann.
Schon am 28. Mai wurden die ersten Frühkirschen in der Obstmarkthalle angeliefert. "Ende Juli ist es vorbei", vermutet Hubmann. Die üblichen Zeiten wären von Juni bis Mitte August. "Die kurze Blütezeit hat Einfluss auf die Spätsorten", sagt Hubmann. Diese Kirschen hängen nur dünn an den Bäumen.
Neben den fachlichen Informationen zu den Kirschen wird an der Kirschenmarktmeile die süße Frucht auch in verschiedenen Formen angeboten. Ob als Kirschkuchen oder als Likör und Brand: Die Kirsche ist eine der begehrten Früchte, die auch Besucher von weiter her nach Igensdorf zieht.
Und da es ohne Bienen kein Obst geben würde, findet die Kirschenmarktmeile immer in enger Zusammenarbeit mit den Imkern statt. Sie werden mit zwei Ständen vertreten sein. Auch die Behindertenwerkstatt "Barmherzige Brüder" aus Gremsdorf bieten selbst hergestellte Ware für Bienen, Obst und vieles andere an. Die Kräuterpädagogin Christa Heinze aus Hiltpoltstein wird vertreten sein und über die blühende Vielfalt auf den Wiesen informieren.
Eröffnet wird der Festtag von der Kirschenkönigin Sandra Grau um 10 Uhr, auch der Forchheimer Landrat Hermann Ulm (CSU) und die Kreisbäuerin Rosi Kraus wollen vor Ort sein. Mit der Kirschenmarktmeile wird der Höhepunkt der Kirschenzeit gefeiert.