Hände, Füße und Trick 17

1 Min
Bürgermeister German Hacker stellt das Rathaus vor und lädt zu einem virtuellen Rundgang im Ratssaal ein. Foto: Michael Busch
Bürgermeister German Hacker stellt das Rathaus vor und lädt zu einem virtuellen Rundgang im Ratssaal ein.  Foto: Michael Busch

Das EU-geförderte Programm Erasmus bringt Schüler und Lehrer aus unterschiedlichsten Ländern zusammen. Der Austausch ist rege und spannend.

Michael Busch

Der Rektor der Herzogenauracher Mittelschule Heinz Pröll bringt es auf den Punkt: "Zunächst wird einmal Englisch gesprochen, dann folgen unter Umständen Hände und Füße." Sollte das bei den Schülern aus den sechs Ländern Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Rumänien und Bulgarien immer noch nicht reichen, gibt es einen Trick 17. Lehrerin und Mitorganisatorin Karola Hafeneder sagt: "Meine Klasse ist sehr international. Da spricht jemand bulgarisch, ein anderes Mädchen rumänisch und von einem Schüler sind die Eltern aus Polen."


Freundliche Gastgeber

Beste Bedingungen im Grunde für das EU-geförderte Projekt Erasmus+. Die Mittelschule hat sich zusammen mit fünf anderen Schulen aus fünf anderen Nationen beworben. Das Thema, das gemeinsam über den Treffen steht, lautet "Schule und Wirtschaft Hand in Hand". Dabei geht es um die Möglichkeiten der Berufsorientierung in den verschiedenen Ländern. "Die Länder sind da sehr verschieden aufgestellt", sagt Pröll. "Wir können aber voneinander lernen und verschiedene Bausteine austauschen."
In dieser Woche ist Herzogenaurach Gastgeber. Neben dem eigentlichen Arbeitsprogramm steht die Besichtigung der Stadt natürlich auf dem Programm.- Auch ein Empfang beim Bürgermeister German Hacker, der die Gäste willkommen hieß und die Stadt vorstellte.
Neben der Theorie wie "Teambuilding" gilt es aber auch praktische Übungen zu absolvieren, sagt Hafeneder. So soll bis zum Donnerstag aus jeder Nation je ein Insektenhotel entstehen, das dann seinen Platz im Freigelände der Mittelschule findet. "Eine Spezialität der hiesigen Mittelschule, weil Technik eine wichtige Rolle spielt."


Voneinander lernen

2009 bis 2011 hat die Mittelschule bereits an einem Comenius-Projekt teilgenommen. Dort wurden erste Erfahrungen gesammelt, die nun wieder verwertet werden können. Damals ging es um die grundsätzliche Berufsorientierung, im aktuellen Austausch geht es um ein deutlich erweitertes Feld. Daher seien auch Berufsschulen und anders aufgestellte Schultypen mit dabei. Pröll erklärt weiterhin, dass gerade das duale Berufsausbildungssystem die anderen Teilnehmer interessiere. "Das duale System, wie wir es hier kennen, gibt es in dieser Form sehr selten."
Der Austausch erfolgt so, dass in der Regel zwei der Schüler mit den Lehrern in die unterschiedlichen Länder fahren. In der Regel sind das dann die Kinder der Gastfamilien, die hier den Aufenthalt für die europäischen Gäste ermöglichen.