Guter Kontakt mit Chance auf Wiederholung

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Landrat Klaus Löffler (weißes Hemd) diskutiert mit Gewerkschaftern über die Zukunft im Landkreis Kronach. Rechts neben dem Landrat sitzt der katholische Betriebsseelsorger Eckhard Joey Schneider. Foto: K.- H. Hofmann
Landrat Klaus Löffler (weißes Hemd) diskutiert mit Gewerkschaftern über die Zukunft im Landkreis Kronach. Rechts neben dem Landrat sitzt der katholische Betriebsseelsorger Eckhard Joey Schneider. Foto: K.- H. Hofmann

Landrat Klaus Löffler stellte sich nach neun Monaten seiner Amtszeit den Betriebs- und Personalräten im Landkreis Kronach. Er hörte sich Sorgen und Nöte der...

Landrat Klaus Löffler stellte sich nach neun Monaten seiner Amtszeit den Betriebs- und Personalräten im Landkreis Kronach. Er hörte sich Sorgen und Nöte der Arbeitnehmervertreter an und spracht auch offen über Probleme im Landratsamt. Damit verdeutlichte er, dass es auch in einem öffentlichen Amt mit immerhin an die 260 Beschäftigten durchaus menschliche wie räumliche Probleme geben könne.
Er habe sich der Sorgen des Personalrates angenommen und im Landratsamt werde es im Erdgeschoss in der Kfz-Zulassungsstelle zu einer Erweiterung durch einen Umbau der Räume kommen. "Das Personal muss von früh bis abends top freundlich sein, hat aber mit erheblichen Platzproblemen zu kämpfen. Dies geht man im Landratsamt an."
Aber was kann ein Landrat für die Arbeitnehmer im Landkreis tun? Immerhin wollten das an die 30 Betriebs-, Personalräte und Mitarbeitervertretungen aus 15 Betrieben im Landkreis Kronach, inklusive Helios-Frankenwaldklinik und Sparkasse Kulmbach-Kronach. Eingeladen hatte der DGB-Kreisverband Kronach und die Katholische Betriebsseelsorge der Erzdiözese Bamberg. Nach der Begrüßung durch DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt und Kreisverbandsvorsitzenden Wolfgang Schmitt führte Betriebsseelsorger Eckhard Joey Schneider in die Runde ein, er war zugleich Moderator.
Fast eine Stunde lang konnten offen und frei die Probleme seitens der Gewerkschafter vorgetragen werden, und der Landrat hörte dabei gut zu, was aus seinen Stellungnahmen sehr deutlich wurde. Natürlich könne er nicht in Betriebsangelegenheiten eingreifen, aber gemeinsam könne man doch einiges bewegen. Er motivierte die Kolleginnen und Kollegen zu Vertrauen in die Politik, ob auf europäischer, Bundes- oder Landesebene. "Wenn wir Rahmenbedingungen verändert haben möchten, müssen wir Sie ins Boot holen." Auch wenn manche, wie es einer ausdrückte, enttäuscht sind, wenn nach 35 Jahren und mehr immer noch keine Autobahn nach Kronach führt.
Aus dem Auditorium kamen Anregungen zu allerlei Verbesserung. Sorgen machen den Betriebsräten auch Niedriglohnländer in Osteuropa, dahin könnten sehr schnell Aufträge oder Betriebsstätten verlagert werden. Außerdem möchten sie Initiativen die dem demografischen Wandel entgegenwirken. Der Landrat zeigte am Beispiel der Rennsteigregion, dass durchaus Verbesserungen auch hinsichtlich Einwohnerverlustes möglich sind, wenn man sich hartnäckig und nachhaltig für Veränderungen einsetze. "Wir brauchen aber auch Zuckerl", wie der Landrat die Hilfen von Fördermitteln bezeichnet und zwar meint er eine gezielte "Regionalförderung". "Wenn wir nachhaltig und stichhaltig und vor allem gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere berechtigten Wünsche an die hohe Politik vortragen, werden wir längerfristig Erfolg haben", ist sich der Landrat sicher. "Positive Ansätze ergeben sich bereits durch einen Dreistufenplan mit dem Innovationszentrum, dem Studiengang Zukunftsdesign und den Campus für Innovationskultur. Perspektiven zu erarbeiten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und erfordert den Zusammenhalt über alle Parteien hinweg", so Löffler.
Er dankte den Arbeitnehmervertretern und den Gewerkschaften für den offenen Dialog aber auch für ihren ehrenamtlichen Einsatz für Arbeitnehmer. Andererseits müsse man aber auch den Betrieben und Unternehmen im Landkreis für ihre Standorttreue und ihre Investitionen danken. Als Zugabe versicherte er, dran zu bleiben und bot sich an, jährlich einmal so eine Gesprächsrunde zu führen. eh