Gute Aussichten für die Songs

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Der "Vater" der "Songs an einem Sommerabend", Ado Schlier
Der "Vater" der "Songs an einem Sommerabend", Ado Schlier

Kultur  Der Anfang für die Zukunft ist gemacht: Der Termin für das Jahr 2015 steht endlich fest. Doch was brachte Monika und Ado Schlier nun dazu, weiterzumachen?

von unserem Redaktionsmitglied 
Tobias Kindermann

Bad Staffelstein — "Ich war einfach nicht mehr willig, das Risiko allein zu tragen", sagt Monika Schlier. Die Ehefrau von Ado Schlier ist die Geschäftsführerin des Studios für Veranstaltungen in Würzburg; jener Firma, die die Songs an einem Sommerabend veranstaltet. Ihr Mann ist der künstlerische Leiter und damit derjenige, der die Songs zu dem gemacht hat, was sie heute sind: eine künstlerische Institution in der Region.
Während Ado Schlier auch durch seine Arbeit als Radiomoderator eine bekannte Person ist, agiert Monika Schlier eher unbemerkt: "Ich halte mich gerne im Hintergrund." Doch wenn man Ado Schlier als den "Vater der Songs" sehen will, kommt ihr so etwas wie eine Mutterrolle zu.
Nach der 28. Auflage des Liedermacherfestivals in diesem Jahr gab es deshalb keinen Anschlusstermin, keinen Hinweis auf das kommende Festival auf Plakaten und Programmheften - und die Fans, die sich gleich eine Karte für das kommende Jahr sichern wollten, standen Anfang Juli etwas ratlos da.
Es geht weiter, nun steht der Termin fest, 3. und 4. Juli 2015 werden die Liedermacher wieder auf der Wiese bei Kloster Banz zu hören sein. Ein Gespräch am vergangenen Dienstag, 9. September, brachte den Durchbruch.
Mit dabei waren als Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung Hans-Peter Niedermeier und der Leiter der Bildungseinrichtung Kloster Banz, Michael Möslein, Landrat Christian Meißner (CSU), der CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner und Ado Schlier.
Doch gab es dort so konkrete Ergebnisse, dass das Monika Schlier umstimmte? Nein, räumt sie ein: "Aber ich glaube an das Gute. Ich denke, das Treffen hat die Leute aufgerüttelt."
Wie ist die Lage? Erstmals habe man nach vielen Jahren mit der Veranstaltung 2014 ein kleines Plus erwirtschaftet, sagt sie "Aber da war auch ein Programm auf der Bühne, das kann man kaum überbieten."

Schlechtere Bedingungen

Davor habe man oft draufgelegt - und zudem seien die Rahmenbedingungen nicht günstiger geworden. Die Kosten für Bühnen und Tribüne seien etwa spürbar höher geworden. Rund eine halbe Millionen Euro kostet es, das zweitägige Festival auszurichten. Dabei seien es vor allem Organisation und Ausstattung, die den größten Teil des Etats auffressen würden: "Der Anteil der Gagen liegt bei etwa 25 Prozent, und wir bekommen ohnehin durch unsere langjährigen Verbindungen Freundschaftspreise von den Künstlern." Also ging es bei dem Treffen darum, eine finanzielle Perspektive zu entwickeln.
"Wir haben alle unsere Hausaufgaben bekommen", sagt Jürgen Baumgärtner als Vertreter der Politik. Er etwa werde in der kommenden Zeit prüfen, welche Fördermöglichkeiten es auf Landesebene gebe. Man befinde sich dabei erst am Anfang. "Es war ein offenes und konstruktives Gespräch. Niemand fühlte sich persönlich angegriffen, es ging um die Sache." Baumgärtner betont, es gelte ja auch, die Songs als Lebenswerk des Ehepaars Schlier zu erhalten.
Ob man zur Sicherung des Festivals die Eintrittspreise erhöhen wird, die zurzeit bei 49 Euro für einen Abend beginnen, werde sich in den kommenden zwei Wochen entscheiden, sagte Monika Schlier.
Fest steht dagegen, dass man am Konzept festhalten wolle, sagt Ado Schlier. Eine Umfrage unter den Fans des Festivals habe eine überwältigende Mehrheit von fast 98 Prozent dafür ergeben, der bisherigen Linie treu zu bleiben, weiter auf eine bunte Mischung zu setzen und den Fokus weiter auf die Liedermacherszene zu richten.