"Gschmäckle" bleibt

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Zum Bericht "Ja zu Einzelhandel am Oberen Tor" vom 29. März: "Das Kurzzeit-, Mittelfrist- und Langzeitgedächtnis schulen" hätte man Bürgermeisterin Christia...

Zum Bericht "Ja zu Einzelhandel am Oberen Tor" vom 29. März:

"Das Kurzzeit-, Mittelfrist- und Langzeitgedächtnis schulen" hätte man Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) zurufen wollen, wenn man gleiches Rederecht wie Projektentwickler, Betreiber und Gutachter gehabt hätte. Aber im Stadtrat hatten am 27. März nur externe Befürworter Rederecht. Erinnern möchte ich da an Wahlversprechen der NLE und ihrer Spitzenkandidatin zu Transparenz und Bürgernähe. Auf einer Veranstaltung versicherte Meyer, mit dem Stadtratsbeschluss vom Dezember 2016 sei noch nichts entschieden. Davon war am 27. März nichts mehr zu hören. Im Gegenteil: Im Duett machten Bürgermeisterin Meyer und die Abgesandten von "Sontowski und Partner" gut partnerschaftlich Druck auf die Skeptiker. Einwände hätten am 12. Dezember vorgebracht werden können, jetzt müsse es vorwärtsgehen. Das nennt man schlechtes Kurzzeitgedächtnis.
Erinnert sei auch an ein Zeitungsinterview Meyers vom März vorigen Jahres: Ein weiterer Supermarkt in der Stadt würde dem bestehenden Einzelhandel schaden. Entweder funktioniert das Gedächtnis im Mittelfristbereich nur lückenhaft oder es handelt sich um bewusste Irreführung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Matthias Hubert (Sontowski und Partner) vehement darauf verwiesen hat, dass man schon zwei Jahre am Projekt arbeite. Immer im Geheimen und ohne Wissen der Bürgermeisterin? Das glaube, wer will!
Eigenartige Rechenkünste boten dann die Abgesandten der Firma Cima: Konnten sie doch bis auf zwei Nachkomm astellen berechnet den erwarteten Kaufkraftzufluss aus der Gemeinde Waischenfeld vortragen. Auf die Frage nach der Kaufkraftabschöpfung durch den neuen Markt in Weilersbach blieben die Herren Wölfel und Seidel eine Antwort schuldig. Ja, und was ist mit den Zahlen, die zu "Rewe zwei" (Oberes Tor) genannt wurden? Alles harte Fakten aus der Gegenwart? Aus den Vorgängen im Vorfeld und den Eindrücken aus der Stadtratssitzung ergibt sich ein ungutes Bild. Haben sich Bürgermeisterin und NLE einseitig die Interessen von Sontowski und Rewe zu eigen gemacht? Und warum wurde Herrn Lange nie die Möglichkeit eingeräumt, seine Pläne dem Stadtrat vorzustellen?
Wolf Sander
Ebermannstadt