Gottesdienst braucht keine Worte

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Albin Zeck
Albin Zeck

Am Sonntag ist in der Klosterkirche St. Anton, ein Gehörlosen-Gottesdienst zelebriert worden. Dass dieses Mal nur vergleichsweise wenige Kirchenbesucher anw...

Am Sonntag ist in der Klosterkirche St. Anton, ein Gehörlosen-Gottesdienst zelebriert worden. Dass dieses Mal nur vergleichsweise wenige Kirchenbesucher anwesend waren, lag vermutlich am Barmherzigkeitssonntag. An diesem Feiertag wird in vielen katholischen Gemeinden die Erstkommunion gefeiert.
Dennoch war der Gottesdienst in St. Anton wieder besonders feierlich. "Zuwendung" - diesen Begriff könnte man als Dach über die Behindertenseelsorge setzen. Der Karmelitenpater und Direktor des Seminars Theresianum, Gerhard Förtsch, sprach zu den Hörenden, während seine Hände gleichzeitig in Gebärdensprache übersetzten - beeindruckend. Lieder und Gebete wurden auf eine Leinwand projiziert, aber Fürbitten trugen die Schwerhörigen beziehungsweise Taubstummen selbst vor. Ihre Gebärden übersetzte der Pastoralreferent und Bamberger Diözesan-Beauftragte Albin Zeck, sachlich, bescheiden, ohne sich und seine grandiose Leistung in den Vordergrund zu stellen. Mit leiser Stimme und ausdrucksstarken Gebärden hielt er die Lesung und erzählte die Geschichte vom ungläubigen Thomas.
Keine Nebengeräusche in der Kirche: Aufmerksam hörten und sahen die Gläubigen. Auch nach dem Gottesdienst: Zuwendung. Keine Eile. Niemand strebte sofort dem Ausgang zu. Man wendete sich einander zu.