Gädheim — Sie heißen "Ameisenholz", "Oberes Heiligenholz", "Kreuzholz" oder "Bauholz". Um den Gädheimer Gemeinderäten, die teils im vergangenen Jahr neu gewählt wurden, zu zeigen, ...
Gädheim — Sie heißen "Ameisenholz", "Oberes Heiligenholz", "Kreuzholz" oder "Bauholz". Um den Gädheimer Gemeinderäten, die teils im vergangenen Jahr neu gewählt wurden, zu zeigen, was sich hinter diesen Namen verbirgt, waren sie zu einer Waldbegehung eingeladen worden. Die Führung vor der Gemeinderatssitzung übernahmen der Revierleiter des Forstreviers Königsberg, Roland Henfling, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt der Forstoberrat Franz Eder und ferner der Praktikant Kai Rodemer.
Eder erklärte den Gemeinderäten, dass der Gemeindewald Gädheim etwa 84 Hektar in allen drei Gemeindeteilen umfasst. Bei der Erstellung der Forsteinrichtung 2009 bestand der Wald zu 59 Prozent aus Eichen, zu 18 Prozent aus seltenen Edellaubhölzern, zu sieben Prozent aus Edellaubhölzern, zu sechs Prozent aus Fichten und zu vier Prozent aus Douglasien.
Insgesamt standen 243 Festmeter beziehungsweise Kubikmeter pro Hektar zur Verfügung.
Holzmenge hat zugenommen
Der Zuwachs wurde in dem sogenannten Forsteinrichtungswerk mit 6,6 Festmetern pro Hektar und Jahr prognostiziert. Geschlagen wurden aber bisher nur knapp vier Festmeter pro Hektar und Jahr. "Somit hat Ihr Wald zugenommen", erläuterte Eder, und Henfling verkündete, dass heuer 370 Festmeter geschlagen werden sollten.
Im "Ameisenholz" in Greßhausen zeigte Rodemer einen 46 Jahre alten Fichtenbestand, in dem vor fünf Jahren ein Buchenvorbau angelegt wurde und in dem sich auch Bergahorne angesiedelt haben. Das Ziel ist es, den Anteil der Fichten von 70 auf 20 Prozent zu reduzieren und gleichzeitig den Anteil des Bergahorns von 13 auf 50 Prozent sowie den Bestand der Buche von vier auf 30 Prozent zu erhöhen.
Auf die Frage von Doris Scheller-Gräf, inwieweit sich der Klimawandel bemerkbar mache, sagte Franz Eder: "Der Zuwachs hat durch den erhöhten Stickstoffeintrag in den Boden zugenommen, und dass weniger Regen fällt, wird durch die längeren Vegetationsperioden wieder ausgeglichen."
Bauhof könnte Bäume pflanzen
Auch einen rund 140 Jahre alten Eichen- und Buchenbestand auf einer Fläche von vier Hektar bekamen die Gemeinderäte zu sehen. "Die auf knapp einem Hektar eingezäunte Verjüngungsfläche müssen wir jetzt pflegen", sagte Rodemer. Im Lauf der Waldbegehung wies Roland Henfling auch auf Biotopbäume hin, die wirtschaftlich nicht mehr interessant sind, aber Lebensräume für viele Lebewesen bieten können.
Dafür, dass die Bäume mindestens zwölf Jahre nicht gefällt werden, erhält die Gemeinde einen einmaligen Zuschuss.
Im "Oberen Heiligenholz" bei Greßhausen ist heuer der größte Einschlag von rund 120 Festmetern geplant. Wie Henfling angab, soll der bis zu 170 Jahre alte Eichenbestand durchforstet werden. Zu den Arbeiten, die eventuell der Gemeindebauhof übernehmen könnte, zählen im nächsten Jahr die Entfernung der Brombeeren, die Einzäunung und schließlich die Pflanzung von 1000 Edellaubhölzern und eventuell auch Douglasien.
Bevor Henfling mitteilte, dass in Greßhausen und Ottendorf Rettungstreffpunkte ausgewiesen werden müssten, stellte er noch einen Wertholzbaum vor: eine stattliche Eiche mit einem Brustdurchmesser von rund einem Meter, die heuer noch gefällt werden soll. Im Rathaus beschloss der Gemeinderat dann den Jahresbetriebsplan 2016. Er sieht Einnahmen von rund 30 160 Euro und Ausgaben von rund 18 320 Euro vor.
ul