Vorstellung Die Unterwallenstadter Kapelle wurde bei den Architektouren präsentiert.
von unserem Mitarbeiter Alfred Thieret
Unterwallenstadt — Bei der von der bayerischen Architektenkammer unter dem diesjährigen Motto "Architektur hat Bestand" zum 20. Mal organisierten Leistungsschau bayerischer Architektur, die "Architektouren", wurden aus rund 1200 eingereichten Projekten 284 ausgewählt und am Samstag bayernweit an 170 Orten vorgestellt. Als einziges Objekt aus dem Landkreis Lichtenfels war die unter dem Architekten Johannes Morhard sanierte Bartholomäus-Kapelle von Unterwallenstadt dabei, die deshalb ebenfalls von 13 Uhr bis 17 Uhr für interessierte Besucher ihre Pforten öffnete.
Der Vorsitzende des Kapellen erhaltungsvereins Unterwallenstadt, Josef Springer, freute sich mit dem Architekten Johannes Morhard über die Auszeichnung.
Mit zwei Lichtbildervorträgen um 13 Uhr und 15 Uhr erklärte Morhard die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die schließlich zur Prämierung des kleinen Gotteshauses führten. Eigentlich sei zunächst nur eine Dachsanierung vorgesehen gewesen, aber im Verlauf der Arbeiten hätten sich immer mehr Probleme, auch im Innenraum, ergeben, erläuterte Morhard.
So sei nach ersten Untersuchungen des Daches im Oktober 2010 festgestellt worden, dass der First marode und Teile der Dachkonstruktion morsch waren, was 2012 eine komplette Dachsanierung mit einer Neueindeckung notwendig machte. Ebenso wichtig sei die Nachrüstung einer Drainage gewesen, da Feuchtigkeit von unten in das Sandsteinmauerwerk eindrang und die Kirchenbänke teilweise zerstörte.
Entgegen dem ursprünglichen Vorhaben sei man unter Einschaltung des Denkmalschutzes und des Erzbistums zu dem Entschluss gekommen, dass eine ganzheitliche Sanierung des gesamten Kapelleninnenraums die beste Lösung wäre. Die Intention sei dabei gewesen, die Kapelle auf einen ursprünglichen Zustand zurückzuführen. So habe man die liturgisch nicht mehr verwendbare Kanzel, den Nebenaltar am linken Chorbogen und die für die Kapelle viel zu große, dunkel gestrichene Holzempore, die zudem das seltene Deckengemälde der Häutung des heiligen Bartholomäus teilweise verdeckte, abgebaut. Die neue, helle und eine wohltuende Leichtigkeit ausstrahlende und mit einer schmalen Wendeltreppe versehene Empore sei nur für den Organisten und im Bedarfsfall für einen Chor gedacht. Weiter seien der Boden, die Kirchenbänke, der Volksaltar, der Ambo und die gesamte Elektrik erneuert, die Wände saniert und ein bogenförmiges Podest zum Chorabschluss errichtet worden.