Mit Luftentkeimungsgeräten will die Pro-Seniore-Residenz in Wirsberg das Coronavirus gezielter als bisher bekämpfen.
Die Firma Dukart in Gottmadingen am Bodensee übergab in diesen Tagen an Heimleiterin Nicole Wurster UVC-Luftdesinfektionsgeräte, die die Zimmerluft einsaugen, entkeimen und gereinigt wieder ausblasen. Die Technik der Entkeimung mittels UVC-Licht wird seit vielen Jahren unter anderem in der Trinkwasseraufbereitung von Städten und Gemeinden eingesetzt. Dabei werden keine Chemikalien verwendet. Ziel der Luftentkeimungsgeräte ist es, die Virus-Konzentration in der Raumluft soweit zu reduzieren, dass beim Einatmen keine Corona-Erkrankungen mehr ausgelöst werden können.
Dies würde in den Heimen zusätzlich zu den bestehenden Schutzmaßnahmen, die aber weitergeführt werden müssen, sowohl für die Bewohner als auch für das Personal einen Gewinn an Sicherheit bringen. Selbstverständlich ist es auch hier so wie immer in der Medizin: Ein vollständiger Schutz kann nicht garantiert werden.
Zum Beispiel in Gemeinschaftsräumen
Als Räume, in denen man solche Luftreiniger aufstellen sollte, kommen in erster Linie die Dienstzimmer, in denen die Übergaben und Dokumentationen stattfinden, und die Gemeinschaftsräume der Bewohner wie Speisesäle und die Aufenthaltsräume infrage. Das Gerät selbst sieht in etwa wie ein säulenförmiger Ventilator aus, wie man ihn im Sommer bei hohen Temperaturen benutzt.
Die Firma Dukart, die bei der Vorstellung des Luftreinigungskonzeptes durch Dirk Deuer vertreten war, stellt die erforderlichen Geräte solange kostenlos leihweise zur Verfügung, bis die zweite Corona-Durchimpfung vier Wochen zurückliegt. Pro-Seniore Wirsberg verpflichtet sich im Gegenzug, ab dem Zeitpunkt der Lieferung der Geräte Infektionen und Todesfälle zu dokumentieren und in anonymisierter Form zur wissenschaftlichen Auswertung der Untersuchergruppe zur Verfügung zu stellen. Prof. Hartmut Frank, der ehemalige Direktor des Lehrstuhls für Umweltchemie und Ökotoxikologie der Universität Bayreuth, wird die Dokumentation leiten. Ziel des Vorhabens ist es einerseits, einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leisten und andererseits die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Bekämpfung aerogen übertragener Virusinfektionen zu beweisen, im Besonderen Sars-CoV-2.
Sehr viele Erkrankte und Todesfälle
Bei der Vorstellung des Konzeptes erklärte Frank, dass die Pandemie durch das Coronavirus (Sars-CoV-2) weltweit und auch in Deutschland zu einer sehr hohen Zahl von Erkrankten und auch Todesfällen geführt habe: "Während eine Infektion in jungen Jahren meistens relativ harmlos verläuft oder gar keine Symptome verursacht, führt sie bei alten Menschen sehr häufig zu schweren Verläufen mit einer Sterblichkeit von bis zu 25 Prozent."
Ob eine Corona-Erkrankung (Covid-19) tatsächlich ausbricht, hängt unter anderem davon ab, wie viele Coronaviren eingeatmet wurden und wie aktiv die eingeatmeten Viren sind. Das Einatmen von virushaltiger Luft ist ein ganz häufiger Weg, sich mit der Corona-Krankheit anzustecken, insbesondere wenn sich mehrere Menschen in einem Raum aufhalten.
Um sich gegen Viren, die in der Luft schweben, zu schützen, werden auch weiterhin Masken (zuletzt FFP2-Standard) eingesetzt. Eine andere Möglichkeit, sich zu schützen, ist, die Anzahl der Viren in der Zimmerluft zu vermindern. Dies kann durch intensives Stoßlüften mehrmals pro Stunde erfolgen. Und bezüglich dieses Infektionsschutzes bietet die Firma Dukart mit ihrem UVC-Luftreinigungskonzept eine Lösung an.