Geblitzt in der Alpenrepublik

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Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber ich bin im Urlaub tiefenentspannt. Auch und gerade, wenn ich im Auto sitze. Egal, ob auf dem Weg in die Ferien, bei Touren rund um den Urlaubsort oder auf d...

Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber ich bin im Urlaub tiefenentspannt. Auch und gerade, wenn ich im Auto sitze. Egal, ob auf dem Weg in die Ferien, bei Touren rund um den Urlaubsort oder auf der Heimreise: Ich hab's nicht eilig und schleiche eher durch die Gegend - und lass' schon mal einen schnelleren Verkehrsteilnehmer lächelnd vorbei.

Umso mehr ärgerte ich mich, als ich neulich Post aus Österreich erhielt. Als Absender entzifferte ich "Bezirkshauptmannschaft Lienz", was bei mir schon zu einem leicht erhöhten Pulsschlag führte. Beim weiteren Lesen der in feinstem Beamtenösterreichisch geschriebenen Zeilen stieg dann auch mein Blutdruck merklich an.

Da stand etwas von einer Anonymverfügung und einer Verwaltungsübertretung, die man dem Lenker (!) meines Autos zur Last legte. Da ich mich nicht erinnern konnte, den Lenker ausgeliehen zu haben, wurde mir klar: Man hatte mich geblitzt, an einem sonnigen und heißen Sonntagnachmittag auf dem Weg nach Südtirol. In Lienz, etwa 60 Kilometer vor meinem Ziel im Hochpustertal. Ich war fassungslos.

Ungläubig las ich ein zweites Mal, was mir da eine Frau Kofler mitzuteilen versuchte. Mit 57 Stundenkilometern war ich innerorts an einer Kontrollstelle vorbeigebrettert. Satte sieben Sachen hatte ich zu viel auf dem Tacho. Und dafür wollten die - kein Scherz - 30 Euro haben. Was soll ich sagen, ich hab's gezahlt.

Es sind die Österreicher, die sich bei jeder verkehrspolitischen Entscheidung der Deutschen gleich diskriminiert fühlen. Andersrum teilen sie selbst tüchtig aus. Mein nächster Urlaub wird wieder in den Norden gehen. Dietmar Hofmann