Für alle, die zu Hause bleiben müssen: Struktur und Bewegung in den Alltag einbauen

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So könnte es funktionieren: Während das Mädchen Übungen auf dem Boden macht, spielt der Vater mit dem anderen Kind. Foto: Michaela Scherer
So könnte es funktionieren: Während das Mädchen Übungen auf dem Boden macht, spielt der Vater mit dem anderen Kind.  Foto: Michaela Scherer

Bleib daheim! Das ist der Appell, der momentan unser Leben bestimmt. Ausgangsbeschränkungen, Kontaktsperre und Quarantäne können für viele Menschen allerdings zum Härtetest werden. "Die Isolierung bir...

Bleib daheim! Das ist der Appell, der momentan unser Leben bestimmt. Ausgangsbeschränkungen, Kontaktsperre und Quarantäne können für viele Menschen allerdings zum Härtetest werden. "Die Isolierung birgt Gefahren für das psychische Wohlergehen und den familiären Frieden", sagt Stephan Preisz von der AOK-Direktion Coburg. Schließlich müssten Wochen des Alleinseins bewältigt werden oder Wochen, in denen Homeoffice, Homeschooling, Haushalt und Familienalltag unter einen Hut gebracht werden müssen. Da könnten sich Gefühle der Einsamkeit oder Langeweile breit machen und sich Familienmitglieder gegenseitig auf die Nerven gehen. "Hinzu kommen die Ängste vor dem Virus oder auch Sorgen um die wirtschaftliche Existenz", so Stephan Preisz weiter.

Jedem ein Rückzugsort

Was also tun, damit einem daheim nicht die Decke auf den Kopf fällt? "Wichtig ist ein strukturierter Tagesablauf mit festen Aufsteh- und Schlafenszeiten, Arbeitszeiten, Pausen und Mahlzeiten", rät Stephan Preisz. Jeden Tag ausschlafen, im Pyjama frühstücken und Filme schauen bis spät in die Nacht, das wäre eine schlechte Strategie. Innerhalb der Familie sollten Zeiten, in denen jeder - einschließlich der Kinder - für sich beschäftigt ist, mit Zeiten abwechseln, in denen man gemeinsame Aktivitäten entwickelt, beispielsweise zusammen Spiele spielen oder miteinander essen. Hilfreich sind dabei auch feste Arbeitsplätze, an denen Vater, Mutter oder Kind in Ruhe gelassen werden, um zu lesen, zu arbeiten, Hausaufgaben zu machen oder auch sich mit anderen über den Bildschirm auszutauschen.

Zur Tagesstruktur sollte auch regelmäßige körperliche Aktivität gehören, mindestens 15 bis 30 Minuten täglich: Also zum Beispiel ein kleines Workout morgens vor dem offenen Fenster oder im Homeoffice den Wecker stellen und regelmäßig fünf Minuten Gymnastik einbauen. Viele Anbieter von Yoga, Zumba, Fitness, Feldenkrais und Co. haben auf Online-Kurse umgestellt. Solange keine Ausgangssperre oder Quarantäne verhängt wird, ist es erlaubt, frische Luft zu schnappen - allerdings nur alleine oder mit Familienmitgliedern, die im Haushalt wohnen. "Das sollte man ausnutzen: Sich täglich draußen bewegen, das hebt die Stimmung, hält körperlich fit und stärkt zudem das Immunsystem", empfiehlt Stephan Preisz. Wem ein Spaziergang zu langweilig ist: Joggen, Nordic Walking, Radfahren, Skaten, Skateboardfahren sind Alternativen. red