Schulstraße, Feuerwerk, Rathaus, Blühflächen und Kanalgebühren - Wilhelm Etterer sprach gleich mehrere Themen an.
Was bewegt die Trebgaster? Das wollte Werner Diersch (SPD/WG) wissen, als er zur Bürgerversammlung einlud. Die zahlreichen Besucher waren überwiegend zufrieden mit dem Status quo. Allerdings brachte Wilhelm Etterer gleich fünf Punkte zur Sprache.
Für die Schulstraße forderte er, die Durchfahrt auf einer Länge von 35 Metern nur für Fahrzeuge bis zu einer Breite von 2,50 Metern zu gestatten, da die Straße in diesem Abschnitt an der engsten Stelle gerade mal 2,78 Meter breit sei. Weiterhin forderte er eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf zehn Stundenkilometer und eine Nutzungsbeschränkung auf fünf Tonnen.
Etterer sprach ferner die andernorts geltende Regelung an, in der Nähe von Baudenkmälern und öffentlichen Gebäuden kein Feuerwerk zu veranstalten. Diese sollte auch in Trebgast eingeführt werden. Der Bürgermeister sagte eine Prüfung zu, verwies aber auch auf den gesunden Menschenverstand.
Barrierefrei geht ins Leere
Drittens meinte Wilhelm Etterer, dass der barrierefreie Umbau des Rathauses ins Leere gehe, "weil man auf dem Weg vom Parkplatz bis zum neuen Außenaufzug nicht an den vor dem Gebäude parkenden Fahrzeugen vorbeikommt". Menschen mit Handicap oder Kinderwagen müssten dabei auf die Staatsstraße ausweichen. Das sei ein Unding. Hier sollte ein 1,20 Meter breiter Streifen freigehalten werden. "Wir werden den Antrag an die zuständige VG-Versammlung weiterleiten", versprach Diersch.
Im Zuge des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" sollte sich die Gemeinde nach Auffassung Etterers Gedanken machen, wo auf öffentlichen Flächen Blüh- oder Streuobstwiesen angelegt und wo Bodenversiegelungen verhindert oder zurückgebaut werden könnten. Zudem sollten Pächter gemeindlicher Flächen dazu verpflichtet werden, keine Pestizide einzusetzen. Der Bürgermeister antwortete, dass diese Thematik im Verfahren "Integrierte Ländliche Entwicklung" bereits diskutiert wird. "Aber so viel Flächen, die dafür infrage kommen, hat die Gemeinde auch nicht."
Schließlich sprach Wilhelm Etterer mit der 2018 erfolgten Gebührenerhöhung für die Abwasserentsorgung "ein ganz heißes Eisen" an. Seiner Meinung nach sei schon die Entscheidung, das Abwasser nach Kulmbach zu leiten, falsch gewesen.
Einblick abgelehnt
Außerdem vermutete er, dass bei der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr einiges falsch gelaufen sei. Manche Grundstückseigentümer hätten bei der Befragung zur Ermittlung der bebauten Flächen scheinbar vorsätzlich unkorrekte Werte gemeldet. Er forderte Einblick in die Berechnungsgrundlagen. Das lehnte Werner Diersch jedoch eindeutig ab. "Wenn wir Hinweise darauf bekommen, dass irgendwo etwas vielleicht nicht stimmen könnte, gehen wir dem nach."