Frankens Narren hängen sogar die Rheinländer ab

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Eckehard Kiesewetter Ebelsbach/Eltmann — Früher legte man Platten auf, legte Kassetten oder CDs ein; heute streamt man aus dem Internet. Ein Klick genügt und die Stimmungshits werden als Audiodatei üb...

Eckehard Kiesewetter Ebelsbach/Eltmann — Früher legte man Platten auf, legte Kassetten oder CDs ein; heute streamt man aus dem Internet. Ein Klick genügt und die Stimmungshits werden als Audiodatei übertragen und wiedergegeben. Der Ballermann und der Fasching liegen da in der Publikumsgunst nah beieinander, aber seltsamerweise auch die Karnevalshochburgen am Rhein und die unterfränkischen Gemeinden Ebelsbach und Eltmann. In einem Ranking hat der Audio-Streaming-Dienst Deezer laut einer Mitteilung der PR-Agentur Piabo ermittelt, wie viele Karneval-Hits in deutschen Städten gestreamt werden.

In absoluten Zahlen ist da Köln unschlagbar. Dort werden fast drei Mal so viele Karnevalssongs gehört wie beispielsweise in Düsseldorf. Stellt man dagegen die aktuellen Streamingzahlen in Relation zur Einwohnerzahl ergibt sich ein überraschend anderes Bild: Den Angaben zufolge landen da im bundesweiten Vergleich Ebelsbach und Eltmann auf den Rängen zwei und drei, nur übertroffen von der Gemeinde Kettig (Rheinland-Pfalz; rund 3000 Einwohner), aber noch vor Narrenhochburgen wie Köln (Platz 5) oder Düsseldorf (Rang 8); Mainz taucht unter den Top-Ten nicht auf, landet abgeschlagen auf Platz 29. Die Gemeinde Sand etwa oder Veitshöchheim, denen man in unserer Region wohl ausgeprägtes Fastnachtspotenzial zusprechen würde, haben es nicht einmal unter die ersten 100 geschafft.

Über die Hintergründe lässt sich nur spekulieren, das werfen auch die Datenbankfragen bei Piabo in Berlin nicht aus, wie Mitarbeiterin Ramesch Khanloo dem FT auf Nachfrage sagt. In Eltmann findet der Faschingsumzug dieses Jahr zum 55. Mal statt - womöglich übt man deswegen in den beiden benachbarten Orten am Main besonders intensiv das Schunkeln und Feiern?

Ob die Musik-Narren im Landkreis Haßberge auch auf die Lieblingshits der rheinischen Narren wie "Nie mehr Fastelovend" von der Gruppe Querbeat" oder "Et jeilste Land" von Brings abfahren, lässt die Pressemitteilung offen. Geht es hier nicht eher "Atemlos" durch die Nacht, oder setzt man auf "Johnny Däpp", "Cordula Grün" und andere nervige "Partymonster"? Die Faschings-Favoriten der Unterfranken hat auch eine Nachfrage am Mittwoch nicht geklärt. Dass Gaudi in der Region ein Quotenhit ist, wird das Wochenende wieder zeigen. Dann lachen Millionen über die "Fastnacht in Franken".