Fotograf Ralf Raßloff spielt bei seinen Werken mit dem Licht

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Der Fotograf Ralf Raßloff (Zweiter von rechts) erläutert die Waldszenen. Karin Elsel (von links), Georg Felder und der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec hören ihm zu. Foto: Michael Wunder
Der Fotograf Ralf Raßloff (Zweiter von rechts) erläutert die Waldszenen. Karin Elsel (von links), Georg Felder und der Vorsitzende des KKV Karol J. Hurec hören ihm zu.  Foto: Michael Wunder

Unter dem Titel "Die Erregung der Seelen beim Streben nach Glück" gastiert Ralf Raßloff mit einer Werkschau in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV)....

Unter dem Titel "Die Erregung der Seelen beim Streben nach Glück" gastiert Ralf Raßloff mit einer Werkschau in der Galerie des Kronacher Kunstvereins (KKV). Karin Elsel, die den Künstler seit der Preisübergabe des Internationalen Lucas-Cranach-Preises vor zwei Jahren kennt, führte in die Schau ein.
Der Gast aus Mühlheim an der Ruhr erhielt damals den Sonderpreis für zwei Fotoarbeiten, die er mit nach Kronach gebracht hatte.
Darüber hinaus hat er weitere 46 Bilder mitgebracht - überwiegend großformatige Porträts oder Mütter-Kinder-Bilder. Durch die Ausstellung ziehe sich auch die Frage, was Männlichkeit und Weiblichkeit ausmacht. Wie sie sagte, wirken Porträts von Fotograf Ralf Raßloff immer wie ein wenig aus der Zeit gefallen. Die Gesichter erscheinen sterilisiert wie in altertümlichen Porträts und doch handelt es sich um Personen der Gegenwart.
Raßloff sagt über sich selbst: "Ich will mit meinen Bildern etwas Besonderes ausdrücken, möchte Zweifel wecken beim Betrachter, ein Bild hinter dem Bild erzählen." Er bezeichnet sich als Lichtbildner und trennt dies von seiner Arbeit als Auftragsfotograf. Lichtbildner nennt er sich, wenn er Sachen für sich selber macht; Fotograf, wenn er einen Kundenwunsch erfülle.


Der Titel provoziert

Raßloff hat alle Personen der Porträtserie mit stets ähnlicher Pose inszeniert. Eine Hand am Herzen, die andere im Schritt. Der Blick ist verklärt, meist geradeaus und ignoriert den Betrachter. Die Porträtierten wirken unnahbar. In dieser in Kronach gezeigten Serie geht es um Begehren, Sexualität und die damit verbundene Körpersprache. Deshalb gab Raßloff dieser Reihe auch den etwas ungewöhnlichen Titel: "Die Erregung der Seelen beim Streben nach Glück".
Gelungen ist auch die großformatige Waldserie mit dem Titel "Über allen Wipfeln ist Ruh". Die Waldszenen hat der Künstler nicht einfach nur nachts aufgenommen.
Vielmehr bewegte sich Raßloff in seiner künstlerischen Interpretation einen Schritt weiter, indem er die klassische Umsetzung einer landschaftlichen Idylle bei Nacht mittels künstlicher Beleuchtung erweitert. Er stellte dazu Strahler auf dem Waldboden auf. Der Vorsitzende des KKV, Karol J. Hurec, wies darauf hin, dass viele Bewerbungen für die Ausstellungen eingehen, darunter aber selten Fotografen sind. Deshalb habe man das Angebot von Raßloff gerne angenommen.