Gemeinderat Kirchehrenbach verzichtet wegen der Corona-Situation auch in diesem Jahr auf die Durchführung des Walberlafestes. Die Bürgermeisterin hält es für zu gefährlich. Zwei Räte hätten lieber noch auf Zeit gespielt.
Auch dieses Jahr wird es am ersten Maiwochenende das zweitgrößte Volksfest im Landkreis Forchheim nach dem Forchheimer Annafest auf dem Forchheimer Hausberg nicht geben: Zum dritten Mal in Folge sagte der Gemeinderat Kirchehrenbach – gegen die Stimmen von Drittem Bürgermeister Konrad Galster (FW) und SPD-Rat Siegfried Adami – das weithin bekannte Walberlafest schweren Herzens ab. Die Entscheidung fiel in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.
Frage der Verantwortung
Bürgermeisterin Anja Gebhardt ( SPD ) findet es einfach noch „zu gefährlich“, das Walberlafest abzuhalten. Sie könne dafür auch nicht die Verantwortung übernehmen. Hygieneregeln seien bei dem Fest auf der Ehrenbürg so gut wie gar nicht umzusetzen, geschweige denn einzuhalten. Man könne das Walberla ja auch nicht einzäunen und irgendwelche Corona-Regeln kontrollieren. Wie Gebhardt meinte, sollten erst einmal andere Feste stattfinden, dann könne man nächstes Jahr auch wieder das Walberlafest feiern. Elke Albert ( SPD ) fragte, ob es Sinn habe, weniger Buden aufzustellen. Für Gebhardt ist dies keine Option, denn dann stünden noch mehr Menschen an den wenigen Buden an. Sie trage auch die Verantwortung für die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter aus den Vereinen, erläuterte die Rathauschefin.
Auf den März verschieben?
Konrad Galster plädierte dafür, die Entscheidung noch vier Wochen zu verschieben und erst in der März-Sitzung zu entscheiden, ob das Walberlafest stattfinden soll oder nicht. Wie Galster erklärte, wolle er ganz einfach noch abwarten, wie sich die Corona-Lage und vor allem mit der neuen Variante Omikron weiterentwickele, zumal von der Regierung noch weit vor Ostern Lockerungen angekündigt worden seien.
Auch für Siegfried Adami kommt die Entscheidung zur Absage viel zu früh, weil sich schon in zwei Wochen vieles ändern könnte. „Zum jetzigen Zeitpunkt läuft uns nichts weg“, meinte Adami, der den Schaustellern , den Bürgern und vor allem auch den Vereinen noch eine Chance geben wollte. Man hätte nach Adamis Meinung immer noch absagen können, wenn sich die Corona-Lage nicht verbessere oder gar verschlechtere. Adami verwies auf andere Länder wie England oder Dänemark, wo die Corona-Beschränkungen wegen des milden Verlaufs der Omikron-Variante bereits so gut wie komplett aufgehoben wurden und wo auch wieder Feste erlaubt sind. „Es tut mir leid für die Bürger, die Schausteller und die Vereine, dass man ihnen diese Chance nicht gibt“, sprach Adami und ergänzte: „Irgendwann sollte man daran denken, wieder ein normales Leben zu führen.“