Der neue Schulleiter des Herder-Gymnasiums Forchheim , Bruno Kuntke, wurde feierlich in sein Amt eingeführt. Er ist 47 Jahre alt, in Fürth geboren und aufgewachsen und lebt dort mit seiner Frau und seinen beiden Kindern.
Nach seinem Abitur am humanistischen Schliemann- Gymnasium führte ihn sein Weg zunächst nach Tübingen, wo er Rhetorik studierte. Bald erkannte er aber das Pädagogik-Gen, das, wie er selbst sagt, in ihm schlummert, denn sein Vater war ebenfalls Lehrer und schließlich Schulamtsdirektor in Fürth. Er sattelte also um und studierte Deutsch, Geschichte und Sozialkunde in Erlangen. Dort war er drei Jahre lang Wissenschaftlicher Mitarbeiter, während er bei Professor Helmut Neuhaus promovierte, der als Ehrengast an der Feier teilnahm. Parallel absolvierte Kuntke sein Referendariat in Bamberg und am Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim (EGF), wodurch ihm sein neuer Dienstort schon bekannt und vertraut ist.
Schulklima besonders wichtig
Anschließend unterrichtete Kuntke 16 Jahre lang in einem Gymnasium in Bad Windsheim. Sechs Jahre war er dort Mitglied im Personalrat, Mitarbeiter in der erweiterten Schulleitung und stellvertretender Direktor. Er bezeichnet sich als „ Lehrer mit Haut und Haaren“, dem das Schulklima besonders wichtig sei und der Schule als Schutzraum verstehe.
Der Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Oberfranken, Harald Vorleuter, überreichte Kuntke seine Ernennungsurkunde, nachdem er in seiner Festrede die Unterschiede zwischen den Begriffen Leitung und Führung im Amt des Schulleiters erläutert hatte. Als Motto für seine Tätigkeit gab er ihm den Aphorismus von Jean Paul mit auf den Weg: „Geh nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.“
Landrat Hermann Ulm ( CSU ) sprach in seiner Festrede über die zahlreichen Herausforderungen, die dem Bildungssystem insgesamt derzeit bevorstünden. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die vertrauensvolle Atmosphäre zwischen beiden Institutionen auch weiterhin bestehen bleibe.
Die fehlende Tasse
Mit einer humorvollen Rede begrüßte Karlheinz Schoofs als Sprecher der Landkreisschulen seinen Kollegen. Er betonte die Bedeutung der vertrauensvollen Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten Schullandschaft im Landkreis Forchheim . Schließlich überreichte er ihm eine EGF-Porzellantasse, ein Geschenk, das Kuntke zum Abschluss seines Referendariats am Ehrenbürg-Gymnasium im Jahr 2004 wohl versehentlich nicht bekommen hatte.
Pamela Gwinner, Personalratsvorsitzende, beschrieb den neuen Chef das Herder-Gymnasium als einen Schatz und überreichte ihm eine hölzerne Schatzkiste als Geschenk. In einer humorvollen Rede verglich sie die verschiedenen Bereiche der Schule und ihrer Verwaltung sowie der Schülerschaft mit Edelsteinen, deren Strahlkraft noch intensiviert werden könnte.
Die Schülersprecherin Marie Albert drückte ihre Freude darüber aus, dass der Start ins neue Schuljahr endlich wieder normal verlaufen sei. Ein gutes Verhältnis zwischen Schülerschaft und Schulleitung liege der SMV sehr am Herzen.
Unter großem Gelächter der anwesenden Schüler überreichten die Vertreter der SMV Kuntke eine Thermotasse mit dem Aufdruck des Herder-Gymnasiums. Jetzt hat er die Wahl. Auch die Vertreterin des Elternbeirats , Anette Dietrich, betonte die Bedeutung des vertrauensvollen Miteinanders zwischen Schulleitung und Eltern. Es habe sie beeindruckt, dass sich Kuntke in allen Klassen persönlich vorgestellt habe. Von Schülern habe sie gehört, dass der neue Chef einzelne Kinder auf dem Gang angesprochen und sich freundlich mit ihnen unterhalten hätte. Außerdem gäbe es mittlerweile schon Schüler , die diejenigen beneideten, die bei Kuntke Unterricht haben. Die Vertreterin des Freundeskreises wünschte sich und dem neuen Schulleiter ein freundschaftliches Miteinander.
Bruno Kuntke wies in seinem abschließenden Beitrag darauf hin, dass die Werte des Johann Gottfried Herder auch heute noch gelten würden und ein Vermächtnis seien für die Gestaltung des menschlichen Miteinanders. Schule müsse ermutigen zur Entwicklung von Mündigkeit und Verantwortung. Sein Motto ist ein Spruch des Mohammed Ali von 1974: „Me – We“. Darunter verstehe er die Freisetzung des Einzelnen zum Wohl der Gemeinschaft.
Umrahmt wurde die Feierstunde von musikalischen Beiträgen einiger Schüler auf sehr hohem Niveau. Hier zeigte sich die vielfältige Förderung der Talente durch die Schule . red