Gastronomie Die Wirte Matthias Erlwein und Matthias Müller hoffen nach hohen Investitionen auf eine gute Saison.
Passend zum „Tag des deutschen Bieres“ startet Forchheim in seine „fünfte Jahreszeit“: Die Schänken des Kellerwaldes, einst als Lagerorte zum Kühlen der Biere entstanden, gelten dann als eröffnet. Rechtzeitig zum Auftakt sind Renovierungsarbeiten und Frühjahrsputz beendet, einige Bierkeller haben sich besonders herausgeputzt. Ein buntes Rahmenprogramm aus musikalischen Darbietungen und weiteren Aktionen wird die offizielle Saisoneröffnung an diesem Wochenende begleiten (siehe ).
Seit 1994 erinnert der Deutsche Brauer-Bund jährlich am 23. April an den Erlass der bayerischen Landesordnung im Jahr 1516. Mit der seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Reinheitsgebot benannten Regel, dass Bier nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser hergestellt werden soll, wird auf verschiedene, zum Teil jahrhundertealte Vorschriften Bezug genommen; es gilt inzwischen als deutsches Kulturgut.
Grund genug also für die Stadt Forchheim und ihre Kellerwirte, den Winterschlaf zu beenden und mit der Freiluft-Saison wieder Leben in die Felsenkeller einkehren zu lassen.
Das Rätsel des Glockengockels
Am Glockenkeller, in der Kurve auf den oberen Kellern, gehen Matthias Erlwein und Matthias Müller in ihre dritte Schanksaison. Die beiden Forchheimer haben 2020 den Zapfhahn von Jürgen Zeitler übernommen, einem Kellerwald-Urgestein, der ab 1980 für 40 Jahre am Tresen stand, als das Bier nur aus Maßkrügen geschenkt wurde. Die Stammgäste von damals und heute sind sich uneins darüber, ob es der goldene Hahn über der Eingangstüre oder der „Gockel“ genannte Zeitler war, der dem Glockenkeller seinen Namen gab.
Damit Besucher bei den heutigen Kellerwirten nicht durcheinander kommen, dürfen die beiden Matthias` als „Bieni“ (Erlwein) und „Matze“ (Müller) auseinandergehalten werden. Ihr Motto „Tradition und Moderne, Hand in Hand“ soll Gästen signalisieren, dass überliefertes Kulturgut an heutige Ansprüche angepasst wird. Denn den Glockenkeller gibt es seit 1697 im Forchheimer Kellerwald und seit über 100 Jahren, erbaut 1904, werden Kellerhäuschen und -Gelände bewirtet .