Es gäbe zwar leerstehende Zimmer, aber das Personal fehlt. Das wirkt sich auch auf Kurzzeit-Pflegeangebote aus, erläuterte sie. 57 Plätze, besonders auch im kreiseigenen Heim in Ebermannstadt, gibt es derzeit: Schon 2019 lag der tatsächliche Bedarf bei 109 Plätzen. Die vorhandenen sind eingestreut in den Stationen der Einrichtungen.
Bankrotterklärung
Deshalb rechnet Eberlein immer damit, dass eine Anfrage für Dauerunterbringung bevorzugt wird, ist doch der bürokratische Aufwand bei vier Wochen oder weniger genauso hoch. Ändern könnte sich etwas, wenn die Förderung durch die Länder freigeschaltet wird. Das wurde bislang jedoch verschoben, weil der Pflegerettungsschirm (wegen Corona) Vorrang hatte. „Eine Bankrotterklärung“, urteilte Gerlinde Kraus ( SPD ). Auch weil der Kreis keine Handhabe hab gegenzusteuern, wie Eberlein ergänzte. Sie wie Kraus sehen den Personalmangel als das Grundproblem. Eberlein setzt auf Weiterbildung ungelernter Kräfte. Günstiger Wohnraum könnte ein Anreiz sein, nach der Ausbildung an einer der drei Möglichkeiten im Kreis hier zu bleiben, stellte Bettina Wittmann (Grüne) in den Raum.
„Jetzt müssen die Träger ins Boot“, wünscht sich Landrat Hermann Ulm ( CSU ). Man müsse schnell in einen Dialog treten, auch mit den Kassen, eine Art Pflegeforum bilden, meinte Eduard Nöth ( CSU ).
Der Sozialhaushalt des Kreises ist geprägt von den Ansprüchen auf Sozialleistungen . Hier ist kein Spielraum für Kürzungen.
Der Fehlbetrag, sprich: Kosten, die nicht vom Staat erstattet werden, beläuft sich 2022 auf 5,2 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von 21 Prozent gegenüber 2021 oder eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,75 Prozentpunkte, erläuterte dazu Kämmerin Carmen Stumpf .
Im kulturellen Bereich gibt es keine Sprünge nach oben, auch wenn die VHS deutlich weniger Einnahmen generieren kann. Die Tourismuszentrale kann sogar auf Rücklagen aus den Vorjahren zurückgreifen.