Flagge zeigen für die Puppenstadt

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Frank Schneider (rechts) erklärt Martin Schmitz und Rainer Mattern (Mitte) die Neuheiten bei Rolly Toys. Dahinter Ebersdorfs Bürgermeister Bernd Reisenweber Fotos: Rainer Lutz
Frank Schneider (rechts) erklärt Martin Schmitz und Rainer Mattern (Mitte) die Neuheiten bei Rolly Toys. Dahinter Ebersdorfs Bürgermeister Bernd Reisenweber Fotos: Rainer Lutz
Silke Hausdörfer zeigt Martin Schmitz das Howa-Sortiment.
Silke Hausdörfer zeigt Martin Schmitz das Howa-Sortiment.
 
Barbara Fehn-Dransfeld mit Maja
Barbara Fehn-Dransfeld mit Maja
 
Susanne Müller mit Nikolaus
Susanne Müller mit Nikolaus
 

Neustadter Unternehmen sind in Nürnberg stark vertreten. Sie repräsentieren ihre Heimatstadt und suchen vor allem den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden aus aller Welt.

Das Coburger Land ist stark vertreten auf der Spielwarenmesse in Nürnberg. Das gilt vor allem für Neustadt, dessen Firmen den Ruf als "Puppenstadt" bei der größten Ausstellung ihrer Art verteidigen.

Dabei steht Neustadt heute bei weitem nicht mehr für Puppen alleine - in der Stadt werden im Grunde gar keine Puppen mehr produziert. Mit Rolly Toys ist aber ein großer Spielwarenhersteller vertreten, der zu den wichtigen Arbeitgebern der Stadt gehört. Für Martin Schmitz, den Wirtschaftsförderer des Landkreises, ist es besonders lobenswert, dass Rolly Toys noch immer fest zum Standort Neustadt steht.

"Wir wollen auch alles tun, damit das weiter so bleiben kann", versichert Frank Schneider. Der Geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens erinnert daran, dass der Gründer Franz Schneider seinerzeit zusammen mit der Geschäftsleitung der Hausser Spielwarenfabrik in Neustadt die Nürnberger Messe 1950 ins Leben gerufen hat. "Damals gab es 330 Aussteller. Von denen sind heute noch 21 übrig", sagt Frank Schneider. Einer dieser 21 der ersten Stunde ist Rolly Toys "da simmer a glää weng stolz", sagt der Unternehmer. Heute produziert Rolly Toys jährlich rund 250 000 Kinderfahrzeuge auf einer Fläche von 36 000 Quadratmetern.

"Wir haben eine Verbindung zur Landwirtschaft", bestätigt Frank Schneider. Stellt Rolly Toys doch alles als Spielzeug her, was auf einem ordentlichen Bauernhof herumfährt. Die Traktoren werden dabei mit den Markenzeichen und Farben der jeweiligen Hersteller gebaut. "Die Lizenzen dafür werden mit der Zeit auch teurer", sagt Frank Schneider. Doch ist es eben gerade ein wichtiges Kaufargument, dass der Junior mit dem Trettraktor unterwegs ist, der dem Vorbild entspricht, mit dem der Papa auf den Acker fährt. Dazu gibt es alle möglichen Anbaugeräte und Anhänger. Dabei müssen Kunden ja nicht unbedingt einen Bauernhof haben. Stellvertretender Landrat Rainer Mattern (CSU) kann eine ganze Liste von Rolly-Toys-Produkten aufzählen, die auch in seiner Familie rollen.

Trump aus der Mode

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"Donald Trump ist nicht mehr so gefragt", erklärt Susanne Müller. Vor zwei Jahren war die Chefin der Firma Festartikel Müller in Thann noch mit einem Kamerateam nach dem anderen durch ihre Produktionsräume marschiert. Alle wollten sehen, wie die "Trump-Perücke" hergestellt wurde, die damals reißenden Absatz fand. Im Regal auf dem Messestand findet sich die blonde "Mütze" aber noch neben unzähligen Masken und Perücken.

Geht es um Kostüme, dann suchen die Narren dieser Faschingssaison "alles aus den 80ern", wie Susanne Müller erklärt. Eine Mode, die rückblickend schrecklicher kaum sein konnte, wird so noch einmal angesagt - zumindest unter Narren.

Dabei sein ist wchtig

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Silke Hausdörfer von Howa Spielwaren trifft mit ihrer Einschätzung zum Wert einer Präsenz auf der Messe, was immer wieder an den Ständen zu hören ist. "Sie hat nicht mehr die Bedeutung wie früher, aber es ist Prestige-Sache hier vertreten zu sein."

Jetzt auch im eigenen Laden

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Die Produkte von Howa gibt es seit dem vergangenen Jahr auch direkt am Standort Neustadt in einem eigenen Laden zu kaufen. Vom Klassiker Kaufladen bis zum "Newcomer" Grillstation laufen die Geschäfte auch im direkten Verkauf an Kunden vor Ort gut, freut sich Silke Hausdörfer. "Die Grillstation geht sehr gut - nicht nur in Franken und Thüringen", sagt die Chefin und lacht.

Janosch, Paddington Bär, Bibi Blocksberg oder Biene Maja - am Stand der Heunec-Plüschspielwarenfabrik gibt es sie alle in Kuschelplüsch. Die Lizenzen kosten Geld. "Nicht so viel wie für Star Wars oder so", sagt Chefin Barbara Fehn-Dransfeld. Außerdem lohnt sich die Investition, denn wie auch andere Hersteller bestätigt sie, dass es eben einen großen Unterschied macht, ob eine Plüschbiene angeboten wird oder eben eine Plüschbiene Maja.

Auch Heunec will nicht auf eine Messepräsenz in Nürnberg verzichten, denn: "Hier können wir unsere Kunden eben doch persönlich treffen. Unter dem Jahr ist das doch eher schwierig"stellt sie fest.