Cinema for Peace Auf einer Gala am Rande der Berlinale widmet sich die Filmemacher-Initiative dem Kampf gegen Krieg und Ungerechtigkeit. Mit zu den Organisatoren zählt der aus Ebern stammende Journalist Tom Goeller.
Ebern/Berlin — Seit Jahren ist der aus Ebern stammende Journalist Tom Goeller mitverantwortlich für die Gala "Cinema for Peace", und auch in diesem Jahr kam, wie Goeller berichtet, wieder viel Prominenz zu dieser Wohltätigkeitsveranstaltung in Berlin am Rande der Berlinale.
Goeller zufolge schreiten ungeachtet der Krisen dieser Welt bei dem Berliner Filmfestival Abend für Abend illustre Gäste über rote Teppiche, während die Aktivisten-Initiative "Cinema for Peace" inzwischen seit 2001 mit den Mitteln des Films gegen Krieg und Ungerechtigkeit kämpft.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) überreichte mit der Haager Chefanklägerin Fatou Bensouda den Friedenspreis für Gerechtigkeit an vier Filmemacher aus dem Kosovo, aus Südafrika, Syrien und dem Irak.
Maas, mit dem Goeller am Rande ein kleines Gespräch führen konnte, urteilte: "Ein beeindruckender Abend bei ,Cinema for Peace‘ während der diesjährigen Berlinale. Filme können wirklich die Welt verändern."
Einsatz für Meinungsfreiheit Die Gala von "Cinema for Peace" prägten die russischen "Pussy-Riot"-Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Marja Aljochina. Politik-Journalist Tom Goeller hatte die beiden jungen Frauen 2014 nach ihrer Entlassung aus russischen Straflagern aufgespürt und bereits für die Gala 2014 gewinnen können. Jetzt führten die beiden Punk-Musikerinnen neben Katja Riemann und Nastasia Kinski durch das Programm des Abends.
Sie konfrontierten die 600 Gäste aus Gesellschaft, Politik, Kunst und Kultur mit einer Hard-Rock-Band aus Moskau sowie mit einem Video, in dem Nadeschda und Marja symbolisch von Polizisten lebendig begraben werden; eine Anspielung auf das Ende der Meinungsfreiheit in Russland seit der Wahl Wladimir Putins.
Weltweite Aufmerksamkeit hatten die Frauen von "Pussy Riot" durch eine Aktion im der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau im Februar 2012 erlangt. Dafür wurden sie zu mehrjährigem Arbeitslager verurteilt, Ende 2012 jedoch vorzeitig entlassen.
Was Tom Goeller persönlich freute: Als einer der treuesten Gäste von "Cinema for Peace" kam wieder der inzwischen 93-jährige Schauspieler Sir Christopher Lee (Saruman in "Herr der Ringe") nach Berlin. Seine Botschaft an die Filmfreunde lautete, nicht nachzulassen im Einsatz für Frieden, Freiheit und Menschenrecht. Seite 20
red