Fensterbrettla

1 Min

VON Michael Memmel

Bierkeller und Smartphones - das verträgt sich nicht. Es gibt einfach Orte, die sollten nur offline zugänglich sein. Das beweist diese Anekdote, die uns ein Leser zugespielt hat.
Ein Mann genießt am Bierkeller gerade eine kühle Halbe und eine feine Brotzeit - zu Preisen, die Menschen in Hamburg, München und selbst Nürnberg die Tränen in die Augen treiben. Innerlich jubiliert er: "Unsere Bierkeller in Franken - auf der ganzen Welt gibt es nichts Vergleichbares!" Da kommt die sonst so ruhige Wirtin ganz aufgeregt an seinen Tisch und berichtet perplex: "Es kam eben ein Herr an die Essensausgabe und meint, seine Frau hat ein Essen abgeholt und 5,50 Euro bezahlt! Er zeigt sein Smartphone und sagt: Im Internet ist das Gericht mit 5 Euro angegeben." Daraufhin habe sie sich entschuldigt, aber der Mann sei stehen geblieben und habe gewartet. Die Wirtin erzählt weiter: "Da frage ich: "Wollen Sie, dass ich Ihnen die 50 Cent zurückgebe?" Er antwortet: "Ja das will ich!" Und dann nimmt er die 50 Cent, verlässt wie ein Sieger den Platz und verkündet, dass er daraufhin wieder als Gast kommen wird! Mehr bringt die Wirtin nicht mehr heraus, die Geschichte hat ihr die Sprache verschlagen.
Der Gast und wir Beobachter am Fensterbrettla ahnen, was in ihr vorgeht. Unser Ratschlag: Am Eingang zum Bierkeller ein großes Schild anbringen. In der Mitte ein Handy, darunter nur vier Worte: "Wir müssen draußen bleiben!"