Die einen suchen hier einen Ausgleich zum Job, die anderen schätzen das Miteinander: Die Sport- und Freizeitanlage von Siemens feiert ihr 65-jähriges Bestehen mit einer Festwoche.
Der Putz am Himbeerpalast war eben erst getrocknet, da stand schon die nächste Einweihung an: 1954 übergab Hermann von Siemens, Bruder des Firmengründers, die Sport- und Freizeitanlage in der damals noch jungen Komotauer Straße 2 bis 4 an die Mitarbeiter.
Das heute 80 000 Quadratmeter große Areal mit wunderbarem altem Baumbestand begeht mit einer Aktionswoche ihr 65. Jubiläum.
Zutritt haben nicht nur Mitarbeiter und ihre Angehörigen, auch zehn Erlanger Schulen organisieren jährlich ihre Sportfeste hier. "Da ist was los, wenn tausend Kinder auf einmal in die Anlage strömen", lacht Gerhard Zapf, Leiter der Anlage. Die Erlanger Polizei zählt ebenfalls zu den Gästen und trainiert wöchentlich Kampfsport.
Von den rund 7000 Nutzern halten sich hier 4000 Mitarbeiter mit jeder erdenklichen Sportart fit. "Wir sind oft die Ersten, die Trends aufgreifen, wie Zumba und Jumping Fitness", sagt Zapf. Knapp 160 verschiedene Kurse werden pro Halbjahr von 50 Trainern betreut. Interessierte können sich in 18 Sport- und 29 Freizeitvereinen engagieren. Die Finanzierung ist durch den Konzern und die Jahresbeiträge der Nutzer gesichert.
Interkultureller Treffpunkt
Die Außenanlage lockt mit mehreren Fußball- und Rasenplätzen, Beachanlage, Outdoor Fitness Parcours, Kletterwand, Niederseilgarten, Kneippbecken, Yin Yang-Fläche und einer Rindenmulch-Laufbahn. Das Areal ist für Mitarbeiter anderer Nationalitäten eine Art sozialer Treffpunkt: Sie freuen sich, hier beim Sport oder im Biergarten auf Landsleute zu treffen.
Das stadtnahe, große Grundstück weckt sicherlich Begehrlichkeiten bei Wohnbaugesellschaften. Trotz baldigem Umzugs vieler Siemensianer hin zum Campus im Süden der Stadt, steht laut Zapf ein Verkauf derzeit nicht zur Debatte.
Und wie hält man sich gesund und fit? Gerhard Zapf muss es wissen: 15 Minuten Bewegung täglich seien besser als "zwei Mal wöchentlich Bauch-Beine-Po", wenn der Lebensstil ansonsten rein sesshaft ist. "Lieber täglich zu Fuß gehen, Fahrrad fahren, Klimmzüge machen, während man an der Kaffeemaschine wartet!"