Mit einem netten Video wollen die Musiker von Jugendorchester und Musikverein in Rödental den Menschen im Bewusstsein bleiben, bis sie wieder spielen dürfen. Und sie wollen Gutes tun. Dafür haben sie eine Aktion gestartet.
"Das ist der Tim. Der Tim liebt es, Musik zu spielen", so wie das Video beginnt, glaubt der Betrachter, doch glatt in die Sendung mit der Maus gerutscht zu sein. Doch das ist falsch. Der Tim und seine Freunde, die haben nur so ein Video gemacht, wie es die Maus auch gerne macht. Aber bei dem Tim und seinen Freunden, geht es um eine ernste Sache.
Doch dazu kommen sie viel später im Video. Erst einmal stellen sie sich vor. Nicht alle natürlich, aber einige. Der Tim, erfährt man, trommelt gern. Und weil er sogar Dirigent ist, darf er beim Jugendorchester machen, dass die Flöten ein wenig lauter spielen und die Trompeten leiser. Die sind nämlich immer zu laut. Der Freund vom Tim, das ist der Gabriel. Der sagt beim Musikverein den Trompetern, dass sie leiser spielen sollen.
Aber in diesem Jahr dürfen das beide nicht. Sie dürfen sich auch nicht mit ihren vielen Freunden zum Musikspielen treffen. Deswegen sind die beiden traurig und ihre Freunde auch. Alle Musiker wissen, dass es wichtig ist, jetzt mitzuhelfen, dass sich der Coronaerreger nicht ausbreitet. Deswegen bleiben sie zu Hause.
Musik nur noch zu Hause
Musik möchten sie trotzdem spielen. Der Florian bekommt - zumindest im Video - deswegen manchmal Ärger mit den Nachbarn, weil er so laut spielt. Dann hört er auf und ist wieder traurig. Anders der Gerd, der auf seiner Tuba spielt, auch, wenn es den Nachbarn - zumindest im Video - nicht gefällt.
Und dann lernen wir noch den Tobias und den Christian kennen, die zusammen Musik spielen. Das dürfen sie, weil sie erstens Vater und Sohn und zweitens Nachbarn sind. Die anderen Nachbarn hören dann zu, wenn die beiden Posaune spielen. Oder Ann-Katrin, die sogar mit dem Bruder und der Mama spielen kann. Viele andere Musiker lernen wir auch kennen.
Was das alles soll, erklären die Mitglieder von Jugendorchester und Musikverein natürlich dann schon auch noch. Mit ihrem kleinen Film wollen sie zeigen, dass Corona auch für das kulturelle Leben schmerzliche Einschnitte bringt. Musik muss, wie viele Bräuche oder Traditionen, in den Hintergrund treten. Und die Musiker haben angst, dort zu bleiben, im Hintergrund. Sie möchten in dieser Zeit einfach nicht vergessen werden.
Aktion ausgedacht
Deswegen haben sie sich etwas einfallen lassen, um im Gedächtnis der Leute zu bleiben. Sie haben Hoodies und T-Shirts entworfen. Die kann jeder kaufen. Damit wollen Orchester und Verein aber kein Geld verdienen. Finanzielle Sorgen haben sie nicht, nur die Furcht, nicht mehr wahrgenommen zu werden. Deswegen wird der Gewinn aus der Aktion an eine Einrichtung gespendet, die tatsächlich wegen der Pandemie finanziell in Schwierigkeiten geraten ist. Welche das sein wird, das geben die Musiker am zweiten Weihnachtsfeiertag bekannt. Wer die Aktion gut findet, und sie unterstützen möchte, kann das in ganz verschiedenen Stufen tun. Das Angebot reicht vom reinen Unterstützungsbeitrag von 5 Euro über Pakete mit verschiedener Ausstattung vom T-Shirt und Getränkegutschein bis zum Paket mit T-Shirt und Hoodie und zum stark limitierten Premiumpaket für 150 Euro, von dem schon einige weg sind.
Wer mitmacht, hat, je nach Paket, ein Shirt, einen flotten Pulli oder beides und noch mehr. Aber was den Musikern wichtiger ist: "Er wird durch den Kauf zum Mitglied der Familia Musica." Das sollen alle dann zeigen, wenn endlich wieder ein Konzert in der Franz-Goebel-Halle möglich ist. Dann nämlich hoffen sie, dass die Halle von Leuten in Shirts und Pullis aus der Aktion geflutet wird und die Familia Musica zeigen kann, dass sie eine echte Großfamilie ist. Wer das Video sehen möchte findet es nebst allen Infos zum Projekt unter www.startnext.com/la-familia-musica im Internet.