Stätten des europäischen Kulturerbes sind Meilensteine in der Entwicklung des heutigen Europas. Daher ist die Wanderausstellung mit dem Titel "Europäisches Kulturerbe: Entdecken, was uns verbindet", d...
Stätten des europäischen Kulturerbes sind Meilensteine in der Entwicklung des heutigen Europas. Daher ist die Wanderausstellung mit dem Titel "Europäisches Kulturerbe: Entdecken, was uns verbindet", die auf 38 Schautafeln in der Konzert- und Kongresshalle Bamberg die bisher ausgezeichneten Stätten vorstellt, auch ein wichtiger Programmpunkt im Rahmen der Internationalen Woche im Landkreis Bamberg.
Unter dem Titel "Cisterscapes - Cistercian landscapes connecting Europa" bewirbt sich der Landkreis Bamberg mit der Klosterlandschaft Ebrach/Steigerwald und mit 15 weiteren Partnern in Deutschland, aber auch in Frankreich, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien für die Nominierung 2023.
Die Auszeichnung "Europäisches Kulturerbe - Siegel" wird von der EU-Kommission vergeben und bis dahin hat das Projekt noch einige Hürden zu nehmen. So benötigt man erst die Zustimmung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dann noch die Nominierung durch die Kultusministerkonferenz, bevor die Bewerbung der EU-Kommission vorgelegt werden kann.
Im Vorfeld sind strenge Regularien und Vorgaben zu erfüllen, berichtete Birgit Kastner, die Projektleiterin und transnationale Koordinatorin in ihrem Einführungsvortrag. So müssen unter anderem die Stätten auf kommunaler, wissenschaftlicher und bürgerschaftlicher Ebene miteinander vernetzt werden. Es wird bereits in der Bewerbungsphase ein europäischer Fernwanderweg erarbeitet, über die diese zisterziensischen Kulturlandschaften erlebbar gemacht werden sollen.
Geschichte, Ideale, Werte
Zisterzienserklöster und ihr kulturlandschaftliches Erbe symbolisieren bis heute europäische Geschichte, Ideale und Werte. Sie gilt es zu bewahren und erlebbar zu machen. Birgit Kastner erläuterte darüber hinaus die zisterziensischen Strukturen und Lebensweisen, die Europa entscheidend mitgeprägt haben. Diese Spuren, die die Mönche hinterlassen haben, verbinden auch heute noch West- und Osteuropa, sowie den Norden mit dem Süden des Kontinents.
Der stellvertretende Landrat Johann Pfister (BI) dankte in seiner Begrüßung den zahlreichen Kooperationspartnern und Sponsoren, ohne die ein solches Projekt nicht gestemmt werden könne. Er hob die Wichtigkeit und die Bedeutung des angestrebten Kultursiegels für die zisterziensischen Klosterlandschaften hervor, gerade "in Zeiten eines auseinander driftenden Europas, eines Europas, in dem Grenzen und Abgrenzung wieder eine Rolle spielen, ist es wichtig, sich auf die Wurzeln des heutigen Europas zu besinnen". Für ihn ist dabei auch der Bildungsauftrag des Siegels ganz wichtig, denn nur "das, was man kennt und schätzt, wird man pflegen und der nächsten Generation weitergeben wollen".
Die Ausstellung ist bis zum 27. Oktober im Foyer der Konzert- und Kongresshalle jeweils vor und nach den Veranstaltungen dort zu sehen. Außerhalb der Öffnungszeiten ist eine Besichtigung von außen möglich.