Es geht rund in Coburger Kreiseln

1 Min

Der Platz in der Mitte des Kreisverkehrs schreit geradezu nach Gestaltung. In der Region stieß der Ruf nach Kunst auf Gehör.

Alles kreist um die Mitte. Was im Mittelpunkt steht, das steht auch im Blickpunkt. Der Platz im Zentrum ist also gefragt - auch bei Kreisverkehrsplätzen, wie die "Kreisel" fachlich richtig heißen. Im Coburger Land gibt es etliche davon - einige mit besonderen Hinguckern in der Mitte.

Ein wenig dürfen sich die Landkreisbewohner rühmen, den Kreiseln ihren Weg geebnet zu haben. Per Bürgerentscheid verhinderten sie das Neustadter Kreuz zugunsten eines Siemenskreisels. Der heißt im Volksmund immer noch so, obwohl die Namensgeber abgezogen sind. Gerade wird die Mutter aller Kreisel im Coburger Land schon wieder renoviert.

Kaum hatte sich die Funktionsweise des Kreisels bewährt, ging es richtig rund im Coburger Land. Überall wurde diese ebenso einfache wie funktionale Lösung für Kreuzungen umgesetzt. Sofort tauchte die Frage nach der Gestaltung des Kreiselmittelpunkts auf. Rödental legte mit dem Wanderbub aus der Kollektion der Hummel-Figuren vor, der den Kreisel bei Unterwohlsbach ziert. Den Sinit-Kreisel zwischen Einberg und Waldsachsen ziert eine Kugel die an den Globus erinnert, aber keiner ist. Vorbei die Zeit, als wir glaubten, alles drehe sich um die Erde. Und Rödental legte nach. Eindrucksvoll ragt neuerdings der zweieinhalb Meter hohe Mönch am Stadteingang von Neustadt kommend aus dem Begleitgrün in der Mitte des Kreisels. Coburg tat sich nicht mit jedem Kreisel einfach. Den Kaeser-Kreisel ziert eine Schraubenskulptur, den Brose-Kreisel eine Stele. Einige, im Itzgrund etwa oder in Neustadt, warten noch auf ein prägendes Element im Zentrum. Dabei ist nicht alles erlaubt, manches aber gewünscht. Die Landesanstalt für Gartenbau gibt alles vor. Keine Lichtverbindung soll da sein, damit nicht die Fortsetzung der Fahrbahn suggeriert wird. Fährt einer drauf, soll das, was da steht, den Schaden nicht unnötig mehren. Dabei soll es blendfrei sein, nicht zum Betreten der Fläche einladen und nicht zu stark ablenken. In diesem Sinne: Auf die Kreiselgestaltung! Fertig! Los! Ein paar sind noch frei.