von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank Kleinsendelbach — Immer wieder musste sich der Gemeinderat von Kleinsendelbach in der Vergangenheit mit Erweiterungs- und Bauanträgen des G...
von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Frank
Kleinsendelbach — Immer wieder musste sich der Gemeinderat von Kleinsendelbach in der Vergangenheit mit Erweiterungs- und Bauanträgen des Golfclubs Erlangen für seine Vereinsanlage im Ortsteil Schleinhof beschäftigen, so auch in der ersten Sitzung im neuen Jahr. Dieses Mal soll die 18-Loch-Anlage um eine Fläche von 9,5 ha erweitert werden. Diese Fläche ist seit Jahren im Flächennutzungsplan als Areal für den Golfplatz ausgewiesen, war aber bisher an einen Landwirt verpachtet. Nun lief der Pachtvertrag aus, so dass der Golfclub einen Antrag für die Nutzung dieser Fläche einreichte, wobei eine 5000 Quadratmeter große Eckfläche im Nordwesten noch nicht im Flächennutzungsplanes ausgewiesen ist.
Gefahr für Wanderer und Radler Die Gemüter im Gemeinderat erhitzten sich jetzt vor allem an der
geplanten Überspielung der Gemeindestraßen von Schleinhof nach Neubau und von Schellenberg nach Schleinhof mit einer Golfbahn und an den damit einhergehenden Behinderungen und Gefährdungen für Wanderer, Radfahrer und landwirtschaftlichen Verkehr. Übereinstimmend forderten die Gemeinderäte, dass die Erschließungsfunktion der Wege unangetastet bleiben müsse, wie auch das Landratsamt in der Vergangenheit im Rahmen einer früher schon einmal erteilten Baugenehmigung ebenfalls geurteilt hatte. Wie Bürgermeisterin Gertrud Werner (UWK) erläuterte, müssten für den in der Planung enthaltenen Bau von Blitzschutzhütten, Toilettenhäuschen und eines Hochstandes eine gesonderte Genehmigung vorgelegt werden.
Ungewöhnlich klar, nämlich mit 13:0 Stimmen lehnte der Gemeinderat das Vorhaben ab.
Die Verlängerung der Spielbahn 6 über die Gemeindestraße hinweg stelle für die Fahrzeuge und Fußgänger ein zu großes, nicht kalkulierbares Risiko dar, hieß es zur Begründung.
Gleiches gelte auch für die frühere Spielbahn Bahn 15, der jetzigen Bahn 13, die durch diese Tekturplanung gleichfalls unter dem Spielbetrieb zu leiden hätte und somit ebenfalls in ihrer Erschließung nicht hinnehmbar eingeschränkt werden würde. Die Fußgänger, Fahrzeuge, aber auch die Golfspieler wären durch diese Spielbahn nur noch schwer oder gar nicht einsehbar.
Außerdem müssten für die Entwässerung der neuen Golfplatz- Fläche entsprechende Wasserrückhaltebecken nachgewiesen werden, wie Bürgermeisterin Gertrud Werner die Argumente für eine Ablehnung zusammenfasste.
Das Niederschlagswasser müsste mittels mehrerer Weiher erst einmal zurückgehalten werden, um dann erst dosiert in den Umfluter abgegeben zu werden.
Zu guter Letzt aber würden rund 5000 Quadratmeter der benötigten Erweiterungsfläche außerhalb des Flächennutzungsplanes mit integrierten Landschaftsplan liegen, die auch weiterhin als landwirtschaftliches Areal genutzt werden sollen.
Sportverein darf Raum nutzen Entsprochen hat der Gemeinderat einem Antrag des örtlichen Sportvereins, den Kellerraum der ehemaligen Schule kostenfrei für die "Zumba-Gruppe" sowie für die Kinder- und Jugendtanzgruppe "Tanzmäuse" zur Verfügung zu stellen, ebenso kann das Schwabachstübchen von den örtlichen Vereinen und Gruppierungen genutzt werden.
Anschließend kam das Gemeindeoberhaupt einem Antrag der Dorfgemeinschaft Kleinsendelbach nach und gab vor allem
für die neuen Mitglieder einen Sachstandsbericht zur Situation im Kinderhaus "Schatzinsel". So erläuterte sie u. a. die aktuellen Elterngebühren und die geltende Geschwisterermäßigung, nach der für das erste Kind voll, für das zweite Kind 30 Prozent weniger und ab dem dritten Kind nichts mehr gezahlt werden müsse. Sie informierte auch darüber, dass bei einer Überschreitung der Abholungszeiten pro angefangene 15 Minuten zehn Euro pro Kind erhoben werden und für eine Ferienbetreuung im Kinderhaus für die Zeit von 8 bis 14 Uhr acht Euro am Tag und von 8 bis 16.30 Uhr zehn Euro zu entrichten sind.
61 Kinder in der "Schatzinsel" Weiter gab die Bürgermeisterin bekannt, dass aktuell 61 Kinder, davon zwölf von auswärts, in der Einrichtung betreut würden, von den auswärtigen Kindern wurden 51 060 Euro im Jahr 2013/14 eingenommen.
Andererseits waren im vergangenen Kindergartenjahr 21 Kleinsendelbacher Buben und Mädchen in auswärtigen Betreuungseinrichtungen untergebracht. In diesem Jahr seien es 16. Hierfür musste die Gemeinde per Gesetz im vergangenen Kindergartenjahr fast 121 000 Euro bezahlen.
Dieselbe Fraktion hatte mit einem weiteren Antrag Aufklärung verlangt, nämlich über die Art und Form einer künftigen Jugendarbeit in der Gemeinde. Über den Antrag wurde zwar diskutiert, ohne aber zu einem Beschluss über das weitere Vorgehen zu kommen, was die Mitglieder des Gemeinderates in einer der nächsten Sitzungen nachholen wollen.