Erste Ergebnisse beim Kommunalmarketing: "Wir leben da, wo andere Urlaub machen"

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Sandra Heinz und Katrin Franz vom Tourismusbüro Oberes Rodachtal konnten im Marktgemeinderat berichten, dass 73 Mitglieder im Tourismusverband sind, davon 4...

Sandra Heinz und Katrin Franz vom Tourismusbüro Oberes Rodachtal konnten im Marktgemeinderat berichten, dass 73 Mitglieder im Tourismusverband sind, davon 43 Vermieter und 30 Fördermitglieder. Die Übernachtungszahlen der Vermieter unter zehn Betten sind rückläufig, allerdings vermieten von 19 nur noch 14 und davon haben nur zehn ihre Zahlen gemeldet. Es gibt also durchaus eine Dunkelziffer.
Man sei bei einigen Messen dabei gewesen und habe durchaus positive Nachrichten erhalten. Der Verkauf von heimischen Produkten sei ebenfalls rückläufig, was vor allem den niedrigen Gästezahlen im Hotel geschuldet war. Sandra Heinz zeigte auf, worauf man sich in den einzelnen Rodachtalgemeinden konzentrieren solle.
In Nordhalben seien eine bessere Vermarktung der Klöppelschule angesagt, in Steinwiesen durch Beratung der Vermieter eine Steigerung der Gästezahlen, in Wallenfels die Entwicklung neuer Angebote bei der Flößerei. Anfang Oktober soll ein Treffen aller Gastronomen im Oberen Rodachtal stattfinden. Besonders Steinwiesen habe ein großes Potenzial mit der neuen Führung des Hotels. Hier seien die Onlineverfügbarkeit und die Onlinebewertung ein entscheidender Faktor.


Bewertungen werden positiver

"Die Bewertungen gingen in den letzten Jahren immer mehr ins Negative, aber seit das Hotel in neuen Händen liegt, werden auch die Bewertungen wieder viel positiver", berichtete Sandra Heinz. Es gibt gute Ferienwohnungen und Ferienhäuser, auch im Vier- Sterne-Bereich.
Rainer Kober von Kronach Creativ und Margarita Volk-Lovrinovic stellten die ersten Ergebnisse im Bereich Kommunalmarketing vor. Die Bestandsanalyse, "Was gibt es schon für Informationen" (ISEK, Studien) und das "Wohin will die Gemeinde" galt es bei 15 Interviews zu vertiefen. Es wurden repräsentative Bürger befragt aus allen Schichten und Altersgruppen. Um eine Gemeinde und ihre Einwohner verstehen zu können, muss man in die Vergangenheit blicken, um die Zukunft zu gestalten. Was prägt und beeinflusst die Bewohner? Es wurde schnell klar, dass eigentlich alle gerne hier wohnen, leben und arbeiten. In 277 Gewerbebetrieben in der Großgemeinde gibt es 706 Arbeitsplätze. Es gibt attraktiven Erholungsraum, touristisches Potential, tolle Landschaft und viele ganz besondere Plätze.
Volk-Lovrinovic betonte, man müsse sich klar positionieren und dann notwendige Rahmenbedingungen schaffen. Gerade jetzt eröffneten sich vielseitige Chancen mit dem Waldgebiet 2017, der neuen Hotelführung usw. Der Gemeinschaftssinn und die Naturnähe, eine funktionierende Grundversorgung und sogar darüber hinaus viele kreative Köpfe in der Gemeinde und den Vereinen sorgten für eine aktive Dorfgemeinschaft und leberndiges Brauchtum. "Wir leben da, wo andere Urlaub machen" und "Hier ist die Welt noch in Ordnung" waren häufige Aussagen bei den Interviews.
Die Herausforderung wird sein, den Einwohnerverlust zu stoppen. Denn nicht alle, die gehen, verlassen den Landkreis. 44 Prozent davon bleiben in der Umgebung, warum sollen sie nicht gleich in Steinwiesen bleiben?
Richard Rauh (SPD) meinte, man habe eigentlich nicht viel Neues erfahren. Erfreulich sei die Steigerung der Arbeitsplätze. Er meinte, die Fragen sei doch nach wie vor: "Warum soll ich in Steinwiesen sesshaft werden und warum soll ich in Steinwiesen Urlaub machen?"


"Solide Basis geschaffen"

Rainer Kober meinte, aber nun sei eine solide Basis geschaffen und man könne etwas Sinnvolles daraus machen, eine Zielsetzung finden, Handlungsbereiche festlegen, sich auf einen Aktionsplan konzentrieren und vieles mehr. All das soll in einer Klausurtagung mit dem Gemeinderat stattfinden und dann könne man mit einem klaren Plan an die Bürgerschaft herantreten. "Wenn der Bürger weiß, wo es hingehen soll, wird er sich auch selbst mit engagieren", betonte Kober.
Jugendbeauftragter Andreas Müller (CSU) informierte über den Jugendpreis 2018. Das Thema ist in diesem Jahr "Zurück in die Zukunft - "Mein Landkreis Kronach im Jahr 2222". Es ist ein Wettbewerb für Jugendgruppen, es können alle, die mit einem Smartphone oder Tablet gestalterisch aktiv sind oder es werden wollen, gewinnen. Worauf besonders Wert gelegt wird, kann im aktuellen Flyer nachgelesen werden, der auch in der Gemeinde ausliegt, ebenso ist alles im Internet unter Kreisjugendring nachzulesen (siehe auch Seite 16).


37 Personen weniger

Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) informierte über die Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung. Hier werden Unternehmen, die Dienstleistungen oder Güter zur Deckung des täglichen bis wöchentlichen Bedarfs für die Grundversorgung beitragen, gefördert. Bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten können gefördert werden (www.stmelf.bayern.de/foerderwegweiser). Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) streifte kurz die Statistikzahlen des Marktes Steinwiesen für das Jahr 2016. Er ging auf die Bevölkerungsentwicklung ein, hier ist ein Rückgang zum 1.1.2017 von 37 Personen gegenüber 1.1.2016 zu verzeichnen. Genauere Angaben gibt es in den Bürgerversammlungen im November. sd