Erfolgreich gegen öde Zentren

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Ein Beispiel für die geglückte Wiederbelebung leer stehenden Wohnraums: das Rückgebäude des sanierten Anwesens Ritter-von-Schmitt-Straße 8 in Ebern, das Schumacherhaus. Foto: Jürgen Bergmann
Ein Beispiel für die geglückte Wiederbelebung leer stehenden Wohnraums: das Rückgebäude des sanierten Anwesens Ritter-von-Schmitt-Straße 8 in Ebern, das Schumacherhaus. Foto: Jürgen Bergmann

Der Landkreis Haßberge plant erstmals einen "Tag der Innenentwicklung ". Die Veranstaltung zu dem durch Leader-Mittel geförderten Projekt findet am Samstag, 13. Mai, in Ebern statt

Die Entwicklung der Gemeinden im Kreisgebiet positiv zu gestalten, ist eine der Aufgaben und erklärten Ziele des Landkreises Haßberge. Verstärkt wird deshalb laut einer Mitteilung des Landratsamts Haßberge das Augenmerk auf Maßnahmen zur Innenentwicklung gerichtet.
"Innenentwicklung ist wichtig für die Zukunftssicherung unserer Ortschaften und kann der Verödung unserer Ortszentren entgegenwirken", ist sich Landrat Wilhelm Schneider (CSU) sicher. Bedingt durch den demografischen Wandel nehmen die Einwohnerzahlen in vielen innerörtlichen Lagen ab. Durch die gesunkenen Einwohnerzahlen sind Versorgungs- und Handelseinrichtungen nicht mehr rentabel und müssen schließen.
Die leer stehenden, oft sanierungsbedürftigen Wohn- und Gewerbegebäude, sind schwierig einer Nachnutzung zuzuführen. Durch das Veröden der Zentren verliert der gesamte Ort an Attraktivität.


Beispielhafte Erfolge in Ebern

Anhand von Beispielen aus dem Landkreis zeigt sich der Mitteilung zufolge, dass durch verstärktes Engagement im Bereich der Innenentwicklung dem allgemeinen Trend entgegengewirkt werden kann. So habe die Stadt Ebern bereits nennenswerte Erfolge zu verzeichnen, bei ihren Bemühungen Leerstände einer neuen Nutzung zuzuführen. Ehemals leer stehende und sanierungsbedürftige Gebäude wurden von neuen Eigentümern zu attraktivem innerörtlichem Wohnraum umgestaltet.
So setzt nach Einschätzung der Kreisbehörde eine Gegenbewegung ein: Durch die Sanierung und Belebung der Gebäude nimmt die Attraktivität der Orte wieder zu. Die Bevölkerungsabnahme wird aufgehalten und durch den Zuzug junger Familien findet eine Verjüngung der Bevölkerung statt.
"Wir freuen uns, dass der Tag der Innenentwicklung in Ebern stattfindet. So können wir zeigen, dass die Finanzhilfen der Städtebauförderung und das kommunale Förderprogramm bei uns in der Altstadt greifen. Man sieht, es tut sich was", erklärt Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). "So wurden in den letzten drei Jahren drei große private Fördermaßnahmen begleitet und umgesetzt."


Einblicke sind möglich

Um allen Interessierten die Gelegenheit zu geben, mit den Eigentümern von sanierten ehemaligen Leerständen bzw. von noch in Sanierung befindlichen Gebäuden zu sprechen, führt der Landkreis im Rahmen des Leader-Projektes "Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung" erstmals einen landkreisweiten "Tag der Innenentwicklung" in Ebern durch.
Die Sanierung und der Umbau von alten Gebäuden eröffnen den neuen Besitzern vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und bieten Raum für Kreativität. Susanne Wolfrum-Horn vom Leader-Management der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Haßberge freut sich über die Bereitschaft der Eigentümer, das Projekt zu unterstützen und ihre Gebäude vorzustellen.
"Es ist sicher ein großer Schritt, ein sanierungsbedürftiges, historisches Gebäude zu erwerben, um es modernen Gesichtspunkten entsprechend umzubauen. Allerdings kann individueller Wohnraum geschaffen werden, oft mit gewachsenem Grün und kurzen Wegen ins Zentrum des Ortes und zu den zentralen Versorgungseinrichtungen."
Zwischen 15 und 18 Uhr am Samstag, 13. Mai, können die Gebäude besichtigt werden. Nähere Informationen mit Adressen der Gebäude sind der Ankündigung zufolge rechtzeitig vor der Veranstaltung der Homepage der LAG Haßberge www.leader-hassberge.de und der Presse zu entnehmen.
Ebenfalls am Samstag, 13. Mai, findet der bundesweite Tag der Städtebauförderung statt. Die Stadt Ebern nimmt dies den Angaben zufolge zum Anlass, zusätzlich weitere Maßnahmen vorzustellen, deren Umsetzung durch Mittel der Städtebauförderung im Programm "Stadtumbau-West" unterstützt wurde. red