Er trommelt die Stimmen zusammen

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Klaus Diedering ist begeistert von seiner Heimatstadt Zeil und möchte zur 1000-Jahr-Feier 2018 einen 1000-Stimmen-Chor organisieren. Jeder Teilnehmer erhält dazu ein Armband mit dem Motto "1000 Stimmen für Zeil - ich bin dabei!" Der Chor ist Teil einer Reihe von besonderen Veranstaltungen 2018. Foto: Ulrike Langer
Klaus Diedering ist begeistert von seiner Heimatstadt Zeil und möchte zur 1000-Jahr-Feier 2018 einen 1000-Stimmen-Chor organisieren. Jeder Teilnehmer erhält dazu ein Armband mit dem Motto "1000 Stimmen für Zeil - ich bin dabei!" Der Chor ist Teil einer Reihe von besonderen Veranstaltungen 2018.  Foto: Ulrike Langer

Klaus Diedering organisiert den 1000-Stimmen-Chor für die 1000-Jahr-Feier 2018 in Zeil. Noch fehlen viele Mitwirkende.

"Ich wünsche mir, dass die Zeiler Bürger zur 1000-Jahr-Feier 2018 ihre Heimatstadt mit einem 1000-Stimmen-Chor zum Klingen bringen." Das erhofft sich Klaus Diedering, der stolz auf seine Wurzeln ist, die in Ziegelanger gründen. Aus Liebe zu seiner Heimat und aus Begeisterung für das Singen organisiert er das stimmliche Event unter dem Motto: "1000 Stimmen für Zeil - ich bin dabei!" Es soll am Pfingstsamstag, 19. Mai, auf dem Marktplatz die Verbundenheit der Einwohner mit ihrer Stadt symbolisieren und die Gäste erfreuen.
Schon im letzten Jahr versprach er Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD), der Stadt bei den Festivitäten zum Stadtjubiläum unter die Arme zu greifen. Inspiriert durch die 700-Jahr-Feier der oberfränkischen Stadt Waischenfeld, bei der 2015 ein Chor aus 700 Sängern aus den einzelnen Orten auftrat, kam dem begeisterten Sänger Klaus Diedering die Idee, aus Anlass der 1000-Jahr-Feier der Stadt Zeil einen Chor aus 1000 Sängern zu bilden. "Ich bin seit zehn Jahren Mitglied im "Sängerkranz" Zeil und dachte, dass es schön wäre, 1000 Bürger ebenfalls zum Singen zu bringen", berichtet er.
Nicht nur Thomas Stadelmann zeigte sich begeistert, sondern auch Oliver Kunkel. Denn der Musiker schrieb für das Ereignis eine Hymne auf Zeil, deren Refrain lautet: "Zeil am Main, das ist Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein, Zeil am Main, da darf ich zuhause sein."
Beim Informationsabend zum Stadtjubiläum im März dieses Jahres wurde das Lied, das sicher jeder Bürger nach zwei Proben mitsingen kann, erstmals vorgestellt. "Wer ein Prosit der Gemütlichkeit oder das Lied ,Glück und Segen' singen kann, wird auch keine Probleme mit der Zeiler Hymne haben", verspricht Klaus Diedering. Er hat bereits alle 68 Vereine, die Kindergärten, die Schule und Einzelpersonen angeschrieben und um Teilnahme gebeten. "Bis jetzt haben sich 180 Sängerinnen und Sänger angemeldet, auch die beiden Kindergärten haben zugesagt", freut sich der Organisator. "Aber die Resonanz müsste noch wachsen." Daher sind alle Vereine, Firmen, Organisationen und jeder Bürger aufgerufen, sich bis 31. Juli bei ihm unter E-Mail kdiedering@t-online.de oder telefonisch montags von 18 bis 20 Uhr unter Ruf 09524/5404 oder persönlich bei ihm in der Bernd-Rüdenauer Straße 1 zu melden. "Es wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen", meint Diedering.
"Unser ,Sängerkranz' wird das Lied in Kürze aufnehmen und auf Youtube einstellen", sagt er. Geplant ist, das Lied im nächsten Jahr an sechs Terminen gruppenweise unter der Leitung von Dirigent Oliver Kunkel einzustudieren. Jeder Sänger muss aber nur an zwei Terminen anwesend sein. Dabei erhält er auch sein persönliches Armband, das für die Teilnahme zwingend nötig ist.


Aus der eigenen Geschichte

Für Klaus Diedering ist entscheidend, etwas für seine Heimatstadt zu organisieren. Er, der in Würzburg geboren wurde und seit 1970 in Zeil wohnt, wusste lange nichts von seinen Wurzeln. "Erst spät habe ich erfahren, dass mein Urgroßvater mütterlicherseits Weinbergarbeiter beim Freiherrn von Rotenhan in Ziegelanger war und als Teil seines Lohns freie Logis in einer Wohnung in Ziegelanger 22, der heutigen Abt-Degen-Stube, erhielt", teilte er mit. "Dort wurde auch 1892 meine Großmutter geboren."


Weiße und schwarze Kugeln

Aus der Chronik des "Sängerkranzes" Zeil wiederum geht hervor, dass sich der Urgroßvater am 17. Januar 1898 bei dem Männerchor als Sänger vorstellte. Nach einer "Ballotage" (Abstimmung mit weißen und schwarzen Kugeln) wurde er in den Chor aufgenommen. "Die Schwester meines Urgroßvaters wiederum war 1904 Mitglied des Kirchenchors Zeil", erzählt Diedering. "Als ich 1970 nach Zeil zog, fühlte ich mich hier gleich zuhause!"
Heute fühlt er sich voll integriert und sehr wohl in Zeil. "Hier gibt es alles, was der Mensch zum Leben braucht", schwärmt er. Die 1000-Jahr-Feier ist für ihn auch ein Grund, dankbar zu sein. "Wer hat schon einmal die Gelegenheit, an einer solchen Feier teilzunehmen?", fragt er. "Das Schönste wäre wirklich, wenn 1000 Zeiler gleichzeitig so etwas Schönes wie einen Chor bilden, die neue Hymne singen und damit etwas für ihre Stadt tun", betont Klaus Diedering. "Zumal der zeitliche und finanzielle Aufwand sehr gering ist."
Der Bayerische Rundfunk werde die Veranstaltung begleiten und auch regionale Fernsehsender sollen dazu eingeladen werden. Selbst wenn Vereine oder Gruppierungen bis Ende Juli die Anzahl ihrer Teilnehmer noch nicht genau wüssten, sollten sie sich dennoch anmelden. "Damit wir gemeinsam etwas Außergewöhnliches auf die Beine stellen können", lautet der Appell von Klaus Diedering.