Enges Tal lässt nicht viele Möglichkeiten zu

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von unserer Mitarbeiterin 
Susanne Deuerling

Steinwiesen — Das Überschwemmungsgebiet der Rodach im Bereich des Marktes Steinwiesen gehört zu den Bereichen, die gemäß einer EU-Richtlinie zum Hochwasser-Risikomanagement untersucht werden. Oberregierungsrat Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt Kronach stellte im Marktgemeinderat die Ergebnisse vor.
Er führte aus, dass die Wasserwirtschaftsämter seit der Jahrtausendwende systematisch alle Überschwemmungsgebiete an den bayerischen Flüssen und Bächen ermitteln. Die Daten wurden per flugzeuggestütztem Laserscanning erfasst und in ein digitales Geländemodell übertragen. Der Verlauf in Steinwiesen ist in zwei Abschnitte geteilt. Einmal vom Bahnübergang an der Teichmühle bis zur Mittelschule und dann von der Schule bis zum Ortsausgang.
Am nördlichen Ortseingang ist der Einschöpfungsbereich ausreichend, innerhalb des Orts besteht jedoch keine Möglichkeit der Umleitung. Deshalb ist im oberen Bereich mit Deichen einiges möglich, ansonsten jedoch kämen nur Mauererhöhungen, Dammbalkenverschlüsse, Brückenanpassungen und Spartenanpassungen infrage. Als Beispiel nannte Schrepfermann Überflutungszahlen bei einem fünfjährigen Hochwasser, bei dem es zu ersten Ausuferungen im Siedlungsbereich kommt, sowie bei einem 100-jährigen Hochwasser.

Wasser kann 1,30 Meter hoch sein

Dabei könnten die bebauten Gebiete bis zu 1,30 Meter überflutet werden und das auf einer Siedlungsfläche von 18,5 Hektar. Die Ufermauern sollten demzufolge auf einer Länge von 2345 Metern bis zu 1,70 Meter hoch gebaut werden. Außerdem bräuchte es diverse Dammbalkenverschlüsse, Brückenanpassungen und Spartenanpassungen sowie eine Binnenentwässerung. "Bei einem gewichteten Schadenspotenzial von rund 28 Millionen Euro wäre eine Investition von etwa neun Millionen Euro notwendig. Die Zuwendungen vom Staat betrügen zurzeit 50 Prozent", sagte Schrepfermann.
Das sei natürlich kurz- und auch mittelfristig von der Kommune nicht zu schultern; vor allen Dingen, da der Planungsprozess auch langwierig verläuft. "Wir wollen unsere Bürger informieren, wie gefährdet ist mein Grund und Boden, was kann ich dagegen tun usw.", sagte Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU).
"Im Rathaus liegen die Pläne auf. Jeder kann nachschauen, ob sein Grundstück im gefährdeten Gebiet liegt", erklärte Wunder. Auch im Internet sind die Pläne der Basisstudie des Wasserwirtschaftsamtes einzusehen unter www.hopla-main.de/.
Es sei wichtig, so der Bürgermeister weiter, das zu wissen; besonders bei Neubauten, Anbauten usw., denn in den ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten muss eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden.