Engere Beziehungen angestrebt

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Landrat Wilhelm Schneider (links) und Landrat Hendryk Kiepura unterzeichneten im festlichen Rahmen im Landratsamt in Haßfurt die Kooperationsurkunde für eine noch tiefere Zusammenarbeit der beiden Landkreise Haßberge und Klobuck. Foto: Christian Licha
Landrat Wilhelm Schneider (links) und Landrat Hendryk Kiepura unterzeichneten im festlichen Rahmen im Landratsamt in Haßfurt die Kooperationsurkunde für eine noch tiefere Zusammenarbeit der beiden Landkreise Haßberge und Klobuck.  Foto: Christian Licha

Die beiden Landkreise Haßberge und Klobuck (Polen) wollen in Zukunft stärker zusammenarbeiten.

Im feierlichen Rahmen wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis Haßberge und dem Landkreis Klobuck in Polen im Landratsamt Haßberge in Haßfurt unterzeichnet.

Landrat Wilhelm Schneider stellte in seiner Ansprache die Beziehung zum Landkreis Klobuck heraus, die seit ihren Anfängen im Jahr 2006 mehr und mehr vertieft wurde. Schneiders Vorgänger Rudolf Handwerker war es, der seinerzeit die ersten Kontakte mit dem damaligen polnischen Landrat Chrysztof Nowak und dessen Stellvertreter Maciej Biernacki knüpfte. Bei vielen Begegnungen wurde über Abwasserentsorgung, Windenergie, Jugendhilfe, Tourismus und andere Bereiche diskutiert. Und sogar ein Feuerwehrauto aus Haßfurt versieht auf polnischen Straßen seinen Dienst.

Viele europäische Partner

"Kaum ein Kreis in Bayern hat so viele europäische Partnerschaften und Verbindungen wie die Haßberge", sagte Landrat Schneider und stellte fest, dass die Verbindungen dem tieferen Sinn des Kennenlernens und des Verstehens dienen. Ein Schwerpunkt wird es sein, künftig junge Menschen aus Deutschland und Polen zueinander zu bringen. Das können Schüler im Schüleraustausch sein oder auch Jugendliche, die ihre Freizeit bei den polnischen Freunden verbringen wollen.

Als erste Maßnahme ist angestrebt, einen ständigen Austausch von Schulen in den Zweigen Gastronomie und Hauswirtschaft zu fördern. Die polnischen Partner sollen auch bei Projekten mit anderen Europäern beteiligt werden, wie beispielsweise beim Gartenbau am Schulzentrum. Auch im sportlichen Bereich und in der Kultur soll die Zusammenarbeit noch enger werden.

"Ein Europa der Zukunft ist ganz maßgeblich mit einer verlässlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren polnischen Nachbarn verbunden", blickte Schneider auf das große und wichtige Nachbarland im Osten. Es brauche zwar Zeit und viel guten Willen vieler Menschen, bis alle Hürden abgebaut sind, denn die Hürden in manchen Köpfen seien noch nicht ganz überwunden. Dabei sei es überhaupt nicht schwer, im Landkreis mit polnischen Frauen und Männern in Kontakt zu kommen, seien doch immerhin 500 Menschen aus Polen in den letzten 20 Jahren in den Landkreis gezogen. Aber auch bei seinen Besuchen in Polen hat Schneider gespürt, wie er sagte, dass bei den Menschen eine große Offenheit und Bereitschaft vorhanden seien, die Nachbarschaft zu intensivieren.

Hendryk Kiepura, der amtierende Landrat des Landkreises Klobuck, war erstaunt, dass Schneider über so viel Wissen über den polnischen Landkreis verfüge, und fragte scherzhaft, ob er der Landrat von den Haßbergen oder Klobuck sei. Kiepura freute sich auf die künftig noch engere Zusammenarbeit beider Landkreise, sei es zu den Themen Arbeitsmarkt, Verwaltung, Landwirtschaft oder in anderen Bereichen. Der polnische Landrat hob auch hervor, dass die Europäische Union die Plattform für die Kontakte sei, und erinnerte an die Wichtigkeit der bevorstehenden Europawahlen. Gleichzeitig sprach Hendryk Kiepura eine Einladung an die deutsche Delegation aus, in der zweiten Jahreshälfte nach Polen zu kommen.

Die Kinder des städtischen Kindergartens Haßfurt untermalten die Feierstunde mit ihren einstudierten Liedern, unter anderem passenderweise mit dem Titel "Hand in Hand". Ein gemeinsamer Gottesdienst in der Ritterkapelle schloss sich den Feierlichkeiten an.