Seit 1967 steht das Gebäude mit dem Namen "Dr.-Stephani-Schule" in Gemünda. Heute beherbergt es im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte. Die beiden Klassenräume im Obergeschoss stehen leer: Vor zwei Jah...
Seit 1967 steht das Gebäude mit dem Namen "Dr.-Stephani-Schule" in
Gemünda. Heute beherbergt es im Erdgeschoss eine Kindertagesstätte. Die beiden Klassenräume im Obergeschoss stehen leer: Vor zwei Jahren traf die Leitung der Grund- und Mittelschule die Entscheidung, in Gemünda nicht zu unterrichten. Die Begründung: Die Schülerzahlen reichten derzeit nicht aus, um die Außenstelle fortzuführen. Die Zukunft ist nach wie vor ungewiss. Die Stiftung "1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda" hatte eine Diskussion über die Entwicklung des Ortes angestoßen. Dabei bildete sich auch eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Schulgebäude und seiner Nutzung beschäftigte. Im Gespräch stellte sich schnell heraus, dass wenig bis kaum bekannt ist, was es mit Dr. Heinrich Stephani, dem Namenspatron des Hauses, auf sich hat. Als Folge entstand die Idee, eine Infotafel anzubringen, die auf das Leben und Wirken des Theologen und Pädagogen hinweist, der 1761 im Gemündaer Pfarrhaus geboren wurde. Die bleibende Leistung Dr. Stephanis ist, dass er die Lautiermethode eingeführt hat, die das Lesenlernen erheblich erleichterte. Für spätere Weiterentwicklungen hat er damit Maßstäbe gesetzt. Auch gilt er als Vertreter einer rationalen Kantischen Philosophie.
An markanten Orten
Das neue Schild am Schulgebäude in Gemünda ist eines von dreien, die auf markante oder historisch interessante Orte in dem Seßlacher Stadtteil hinweisen sollen. Weitere finden sich an der Heiligenquelle oder künftig am Kunstwerk in Nachbarschaft zur Kirche. "Es sollen noch andere folgen", berichtet Carsten Höllein, der das Projekt der Stiftung "1150 Jahre Dorfgemeinschaft Gemünda" betreut und mit dem Pfarrerehepaar Kathrin und Andreas Neeb die textliche Bearbeitung übernommen hat. Josef Starkl hatte sich um die Gestaltung der Tafeln gekümmert. Beide bedankten sich bei der Niederfüllbacher Stiftung und der Stadt Seßlach, die das Vorhaben finanziell unterstützen.
cahö