Eine lustige Truppe

2 Min
"La Banda de Cournon" war weder zu überhören noch zu übersehen. Foto: Tobias Kindermann
"La Banda de Cournon" war weder zu überhören noch zu übersehen. Foto: Tobias Kindermann
Joel Jaffeux (links) und Didier Martin Foto: Markus Häggberg
Joel Jaffeux (links) und Didier Martin Foto: Markus Häggberg
 

"La Banda de Cournon" war über 1000 Kilometer aus der Partnerstadt angereist, um mit den Lichtenfelser "Musik zu teilen".

Fünf Kilometer pro Tag - das ist die Strecke, die "La Banda de Cournon" beim Lichtenfelser Korbmarkt zurücklegte. Gehend, anhaltend, Platzkonzert gebend, weitergehend und dabei immer gute Laune verbreitend.

Mit Trompeten, Tubas und Trommeln waren die Franzosen aus der Partnerstadt in der Innenstadt unterwegs und verbreiteten Vitalität und mitreißende Musikalität. Sie waren ein Höhepunkt - und wo sie spielten, taten sie es in einer Menschentraube.

Doch wer sind sie und was gefiel ihnen am Korbmarkt? Immerhin reiste die Combo über 1000 Kilometer an, um hier aufzutreten.

Zwei, die bestens über sich und "La Banda de Cournon" Bescheid wissen, sind Joel Jaffeux und Didier Martin, der eine Präsident des Vereins des Fanfarenzugs, der andere Musiklehrer und Direktor eines Konservatoriums und gleichfalls bei der Gruppe.

"Ein Küsschen, ein Küsschen"

Eine lustige Truppe, denn als sie bemerkt, dass Jaffeux und Martin sich für ein Foto nebeneinander setzen und an den Arm nehmen, rufen alle wie aus einer Kehle neckisch fordernd: "Ein Küsschen, ein Küsschen."

Schon zum dritten Mal, so war zu erfahren, gastierten die Musiker aus der Partnerstadt in Lichtenfels. Eigentlich ist es die offizielle Band der Rugby-Mannschaft von Clermont-Ferrand und jeder in der Truppe ist ein herausragender Musikant. Auf Youtube sind Konzerte zu sehen, dort teilt sich bestens mit, was die humorvolle Gemeinschaft so besonders macht.

Und nun saßen für unsere Zeitung Joel Jaffeux und Didier Martin an einem Tisch vor der Hauptbühne am Marktplatz und erzählten etwas von sich. 60 Mann (und Frauen) umfasse das Orchester. Die Abteilung, die nach Lichtenfels reiste, bestand aus 25 Personen. "Wir sind mit einem Reisebus gekommen, aber wenn wir fortfahren, haben wir in ihm auch Platz für deutsches Bier", erklärt Jaffeux, der ein wenig deutsch spricht.

Dickes Lob für Gastgeber

Auf die Frage, was sie am 39. Korbmarkt besonders geschätzt haben, warten die beiden Männer mit einer Überraschung in Form eines dicken Lobs auf. Sie sprechen zwar auch vom Essen, aber sie loben vor allem die Leistungen ihrer Lichtenfelser Musikerkollegen, namentlich die der Islinger Musikanten und des

Fanfarenzugs. "Das war von ihnen ganz tolle Arbeit", erklärt Martin und presst anerkennend die Lippen aufeinander. Und dann fällt noch ein Satz: "Wir hoffen, sie einmal nach Cournon einzuladen." Ihr Eindruck zum Lichtenfelser Publikum? "Wir sind gut willkommen, es gibt schon Wiedererkennungen und Schulterklopfer."

Und einmal, so war am Sonntag aus der Gruppe heraus zu erfahren, sei man sogar an einem Bierstand für eine Runde an alle ausgehalten worden. Nein, so etwas wie eine vorher festgelegt Route mit geplanten Orten für Platzkonzerte gibt es nicht. Sie gingen eben geschlossen und irgendwann schien ihnen ein Ort der richtige zu sein. Dann stellten sie sich im Rund auf, hinter oder auf Tischen und Bänken. Dann zogen sie aber auch Menschen an. Als Künstler profilieren, so Martin, wollte man sich nicht, man habe nicht um Virtuosität gespielt, sondern um zu unterhalten und "Musik zu teilen".

Zur Beliebtheit des Korbmarkts bei "La Banda de Cournon" erzählen die beiden Herren auch etwas: "Ja, als die Frage aufkam, wer mitkommen wird, hat es viel Andrang gegeben." Gutes Essen haben Jaffeux und Martin am Korbmarkt auch ausgemacht. Der eine lobt Zwiebelgalettes und Krenfleisch, der andere die hiesige Bratwurst. Beide aber loben das Bier. Das, was an Köstlichkeiten und hiesigen Spezialitäten La Banda de Cournon schmeckte, landete eigenen Aussagen zufolge massenhaft als Proviant im Reisebus.