Eine ganz gesunde Einstellung

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Bewerbung 1  Bianca Schneider möchte neue Thermenkönigin in Bad Staffelstein werden. Ihr Beruf könnte ihr dabei eine Hilfe sein.

von unserem Redaktionsmitglied 
Tobias kindermann

Bad Staffelstein — Es war nicht der direkte Weg, der Bianca Schneider nach Bad Staffelstein führte, aber es ist ein gesunder. Sie arbeitet im Theramed als Physiotherapeutin. Bianca hat sich als Thermenkönigin beworben, als Nachfolgerin nach zwei Jahren Amtszeit von Pia I. Die Stadt Bad Staffelstein sucht zurzeit die fünfte Repräsentantin für Therme und Region. Bewerbungsschluss ist 31. August. Am Dienstag, 9. September, wird das Casting sein.
Bisher waren es ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, die das Amt inne hatten, auch vom Typ her. Es gibt keine Thermenköniginnen-Klischees, ihre Haare waren schwarz, blond, braun, sie ist keine edel gekleidete Meernixe, sondern eine Vertreterin einer Stadt und einer Sache. Was würde Bianca für eine Königin sein? "Gesundheit ist mir ganz wichtig", sagt sie. Und das ist etwas, was sie Interessenten auf Messen oder bei Terminen gerne näher bringen würde.
Auch junge Leute sollte man für die Stadt und die Therme begeistern. "Abends ist ja in der Obermain-Therme ein sehr junges Publikum."
Die 31-Jährige kommt nicht aus Bad Staffelstein. Ob Bewerberinnen aus dem Ort einen Heimvorteil besäßen? "Vielleicht schon etwas, aber ich habe mich schon eingearbeitet."
Denn der Umstand, nicht aus dem Ort zu sein, kann sich an anderer Stelle auch als ein Vorteil erweisen. Man kennt auch anderes. 1999 machte sie ihren Schulabschluss an einer Realschule in Frankfurt am Main. "Eigentlich wollte ich danach Dolmetscherin werden, doch meine Eltern rieten mir davon ab." Aber es gab einen anderen guten Weg. Sie lernte Fremdsprachenkorre spondentin und kaufmännische Assistentin und arbeitete danach bis zum Jahr 2005 in dem Beruf. "Dann bekam ich ein Angebot, als Seiteneinsteiger in den Vertrieb zu wechseln." Für den Friedrich-Bischoff-Verlag betreute sie Auslandskunden. Daneben holte sie ihr Abitur nach. "Das war nicht einfach, das neben der Vollzeitarbeitsstelle zu schaffen."
Nach Überlegungen, ein Psychologiestudium zu beginnen, schlug sie einen anderen Weg ein. "Ich wollte weg vom Schreibtisch, näher an die Menschen", meint sie. Bei einem Skiunfall zog sie sich eine Knieverletzung zu - und erlebte so den Beruf des Physiotherapeuten aus der Patientenperspektive. "Da wusste ich, ich habe meinen Traumberuf gefunden."
Als sie sich nach Fördermöglichkeiten umschaute, fiel ihr in einer Einrichtung ein Prospekt der Medau-Schule in Coburg auf. Das war der Ort, an dem sie ihre Ausbildung machen wollte, beschloss sie. "Ich hatte gerade noch genug Zeit, in meinem alten Beruf zu kündigen und nach Coburg zu wechseln", erinnert sie sich.
Auch in Coburg wollte sie wieder etwas mehr machen: "Deshalb habe ich beschlossen, neben der Ausbildung zur Physiotherapeutin noch eine zweite als Gymnastiklehrerin mit Sporttherapie zu beginnen."
Im Oktober 2013 legte sie dann die Prüfung als Physiotherapeutin ab, Ende März dieses Jahres die Prüfung als Gymnastiklehrerin, im Juli folgte der Abschluss als Sporttherapeutin.
Schon seit 2013 arbeitete sie immer wieder stundenweise im Theramed. Davor lernte sie die Stadt auch durch zwei Praktika 2012 und 2013 in der Schön-Klinik kennen. "Da kamen ja immer wieder Fragen von Patienten zu Bad Staffelstein, also habe ich mich da etwas schlau gemacht."
Michael Klob vom Theramed ermunterte sie schließlich, an der Wahl teilzunehmen, also schickte sie ihre Bewerbung ab.
Auch bei ihren Hobbys ist sie auf der aktiven Seite dabei: Ich liebe Sport und den Fitnessbereich." Von Yoga, Thai-Boxen bis hin zu Zumba reichen ihre Interessen. Also auch hier viel Bewegung.