Das Programm "Mit alles und Schaf" von "Bembers" lockte rund 800 Gäste in die Stadthalle Ebermannstadt.
JOsef Hofbauer
Er ist nicht von der zarten Art. "Bembers", mit bürgerlichem Namen Roman Sörgel, der aussieht wie der Bruder von Rubeus Hagrid aus Harry Potter, wurde auch in der Stadthalle Ebermannstadt seinem Ruf als der "Mann für's Grobe" gerecht. Der Prolo-Comedian begeisterte mit seinen deftig-fränkischen Verbal-Attacken, die nicht nur einmal unter die Gürtellinie gingen, die knapp 800 Besucher.
Die "Personalunion von Bud Spencer und Terence Hill", wie sich der 51-Jährige aus der Nürnberger Südstadt vorstellte, bekannte freimütig, dass an ihm das Bildungsfernsehen komplett vorbeigegangen sei.
Aus dem Leben gegriffen
Sein Erfolgsrezept sind die Geschichten, die das Leben schrieb. "Ich denk mir die net aus, ich erleb die", beteuerte der Hardcore-Comedian, der einen Trend zum Anal-Selfie ausgemacht haben will. Bembers lebt auf der Bühne aus, was sich sein Publikum niemals trauen würde.
Selbst vor einem Kampfhund macht der in Nürnberg-Langwasser aufgewachsene Grafiker nicht Halt. "Do moust schnell sei", erklärt Bembers. "Wenn der Hund sein Maul aufreißt und zuschnappen will, steckst du ihm den Arm ganz tief in den Schlund, dann packst zu und stülpst den Köter um. Dann bellt der rückwärts."
Bin doch kein Legastheniker
Bembers berichtet von Geschichten, die außer ihm keiner in die Tat umsetzen würde. Wer käme schon auf die Idee, dem Tätowierer, der seinem Kunden statt des Namens die ganze Visitenkarte auf den Rücken gestanzt hat, das mit gleicher Münze heimzuzahlen. "Ich hab in dicken Heavy-Metal-Buchstaben "Oorschluuch" auf sein Rücken g'schrieben. Dann is mir aufg'falln, dass ich an Fehler g'macht hob. Deswegen hob ich des mit rot durchg'schtrichn, rechts an Strich g'macht - es war ja a Fehler - und hab's noch amoll richtig drunter g'schrieben. Ich will doch net als Legastheniker abg'schdembld wänn." Ganz nach dem Geschmack des Publikums.
Nur allzu gerne würde der eine oder andere Zuhörer dem Beispiel des Rüpels folgen und die Polizistin mit sächsischem Akzent, die ihn nachts einer Verkehrskontrolle unterzieht, fragen, seit wann die Volkspolizei in Lebkougn-City Autofahrer anhalten darf. Wer traut sich das schon, außer Bembers?
BMW verziert
Klar hat sich jeder Autofahrer auch schon mal über den schwarzen BMW geärgert, der bei Tempo 180 an der Stoßstange klebt, mit Lichthupe auf sich aufmerksam macht und dann rechts überholt. Aber nur ein Mensch vom Schlage eines Bembers kommt auf die Idee, an der nächsten Haltestelle einen Kübel Alpina-Weiß und zwei Liter Ponal-Holzleim über das Fahrzeug des Rasers zu kippen, den Container mit den leeren Behältern mit einem Fahrradschloss daran zu befestigen, die Radkästen mit Bauschaum auszusprühen und eine Abdeckplane darüber zu legen. Darauf sprüht er mit schwarzer Farbe "Überraschung". Das Publikum fand das witzig.
Bembers lässt 's krachen
Seinem Naturell entsprechend will es Bembers an Silvester so richtig krachen lassen. Doch seine Freundin erlaubt ihm nur eine "wilde Hummel". Als die aber das ganze Arsenal an Böllern und Granaten, das die Nachbarn vorbereitet haben, in Brand setzt, muss Bembers flüchten. Seither findet er die "Wilde Hummel" gar nicht so schlecht.
Anteilnahme zeigt der im Multi-Kulti-Viertel unter 132 Nationalitäten aufgewachsene Mann aus der Noris lediglich in der Sauna, wo das Intimpiercing eines Mannes seine Aufmerksamkeit erregt. Als der seinen Intimbehang abmontiert und wieder anbringt, ist das selbst dem hartgesottenen Bembers zu viel. Er habe sich übergeben, schildert er unter dem Gejohle des Publikums.
Unter der Gürtellinie
Dann bekommt er auch noch Mitleid, als er von seinem Pickel erzählt, den er "zwischen Sendemast und Funkloch" gehabt habe. An jener Körperregion, die keine Sonnenstrahlen erreichen, holt sich "Bembers" im Sonnenstudio auch noch einen Sonnenbrand. Ein weiterer Grund, worüber sich das Ebermannstadter Publikum köstlich amüsierte.