Ein HSC-Krimi mit neuem Darsteller und einem ersten Erfolgserlebnis

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Sebastian Kirchner (am Ball) blieb bei seinem Handball-Comeback gegen den TV Kirchzell noch ohne Torerfolg.
Sebastian Kirchner (am Ball) blieb bei seinem Handball-Comeback gegen den TV Kirchzell noch ohne Torerfolg.
Anand Anders

HSC Bad Neustadt - TV Kirchzell 25:25 (15:13). Immerhin den ersten Punkt schafften die Rotmilane in einer dramatischen Partie mit Zügen eines Handballkrimis. Sie überraschten mit dem gebürtigen Bad Ne...

HSC Bad Neustadt - TV Kirchzell 25:25 (15:13).

Immerhin den ersten Punkt schafften die Rotmilane in einer dramatischen Partie mit Zügen eines Handballkrimis. Sie überraschten mit dem gebürtigen Bad Neustädter Sebastian Kirchner, der nach zweijähriger Handball-Abstinenz wieder mittat. Er zeigte als Spielmacher, abwechselnd mit Benjamin Herth, gute Ansätze.

Gegen die Mannen von Heiko Karrer, der sich in der Pressekonferenz "für die schlechte Leistung" ohne den kurzfristig mit Bänderriss ausgefallenen Tom Spieß entschuldigte, gingen die Gastgeber durch Franzikus Gerr und Vilim Leskovec in Führung, kassierten in einer wilden Anfangsphase den Ausgleich, ehe sie nach einer Viertelstunde durch zwei Gegentore in Folge 7:9 in Rückstand gerieten.

Beim Stand von 9:11 und einigen unkonzentrierten Aktionen wechselte HSC-Trainer Frank Ihl die Torhüter aus. Eine richtige Maßnahme, denn Felix Schmidl wehrte nicht nur zwei Siebenmeter ab, sondern parierte vor allem in 1:1-Situationen.

Schmidls Paraden hatten zudem den Nebeneffekt, dass die vom Trainer erhoffte Torgefahr über Konter zum Tragen kam. Dabei tat sich Felix Wolf hervor. Der Linksaußen und Benedikt Kleinhenz, der Mitte der ersten Hälfte den glücklosen Maximilian Drude im halbrechten Rückraum ablöste, waren die Garanten für eine Zwei-Tore-Führung zur Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einem von Schmidl parierten Siebenmeter, ehe minutenlang wegen technischer Fehler oder Fehlwürfe kaum Tore fielen.

Beim Stand von 16:14 begann die stärkste Phase des HSC. Ein von Drude verwerteter Strafwurf sowie zwei Kontertore von Wolf zum 20:15 ließen die Fans vom ersten Saisonsieg träumen.

Doch ab Minute 40 scheint sich der Handballgott gegen die Saalestädter zu wenden. Die Kirchzeller Aufholjagd startete mit einer Zeitstrafe für Leskovec, einem Fehlpass von Drude und mündete beim Stand von 20:18 in die Disqualifikation von Abwehrmann Filip Sunjara.

Zudem bereitete die nun offensive Deckung der Gäste dem HSC Probleme. "Wir sind da in die alten Fehler der bisherigen Spiele verfallen und haben uns schlecht bewegt, weswegen ich nun ein 7:6 habe spielen lassen", so Frank Ihl. Beim Spiel ohne Torhüter gab es aber viele Ballverluste, was dem Gast durch Würfe ins leere Tor zu einer 23:21-Führung verhalf (49.). "Doch die Mannschaft hat sich erfreulicherweise nicht hängen lassen, hat die Ziele, die sie in der ersten Halbzeit gut umgesetzt hat, wieder erfolgreich aufs Parkett gebracht", so Ihl.

Sein Torhüter und die Tore von Wolf, Kleinhenz und Leskovec brachten den HSC mit 24:23 in Front. Als fünf Minuten vor Ende TV-Rechtsaußen Antonio Schnellbacher mit einem Wurf ins verwaiste Tor zum 24:24 ausglich, bekamen die Fans beider Lager schweißnasse Hände. Mit einem Schlagwurf brachte Herth den HSC in Führung; den Ausgleich drei Minuten vor dem Abpfiff erzielte Michael Meyer-Ricks. Eine Minute vor Schluss wurde Gerr gefoult; der bis dahin sichere Drude scheiterte an Tobias Jörg. Die TVler schienen im Vorteil. Sie verdaddelten den letzten Angriff durch einen kapitalen Fehlpass. Mit dem Abpfiff wurde Franziskus Gerr nochmal gefoult, Herth blieb beim Freiwurf in der Mauer hängen.

Tore für den HSC: Felix Wolf (7), Benedikt Kleinhenz (4), Vilim Leskovec (4), Maximilian Drude (3/2), Franziskus Gerr (2), Toni Ilic (2), Benjamin Herth (2), Filip Susnjara (1).